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Delfine bleiben im Zoo


Es war im Vorfeld schon klar, dass die Piraten mit ihrem Antrag, das Delfinarium in Duisburg zu schließen, ganz alleine dastehen. Siehe dazu auch den MEERESAKROBATEN-Beitrag Wal- oder Wahlkampagne.

Duisburger Delfine (Foto: Rüdiger Hengl)

Duisburger Delfine
(Foto: Rüdiger Hengl)

Der Antrag, den die Piraten im April 2014 eingereicht hatten, wurde gestern im Umweltausschuss des NRW-Landtags von SPD, Grünen, CDU und FDP abgelehnt.

Nicht haltbare Behauptungen

Die Behauptungen der Piraten sind nicht haltbar. So tönen sie: „Die intelligenten Tiere führen ein trostloses Leben, leiden an Verhaltensstörungen und sterben früh.“ (Quelle: WDR)

Das Gegenteil ist der Fall. Die Delfine haben in Duisburg ein sehr abwechslungsreiches Leben. Sie werden täglich trainiert und von den Tierpflegern intensiv betreut. Langeweile kann gar nicht aufkommen.

Delfine sind sehr neugierig und verspielt. Deshalb akzeptieren sie auch den Menschen als Beziehungsfigur. Bei vielen anderen Zootieren ist solch eine Nähe, wie sie zwischen den Duisburger Großen Tümmlern und ihren Pflegern aufgebaut wird, kaum möglich.

Die Delfin-Expertin Kathleen Dudzinski hat in ihren Studien festgestellt, dass die Duisburger Delfine keineswegs an Verhaltensstörungen leiden, sondern ein sehr ähnliches Verhalten an den Tag legen wie ihre Artgenossen in freier Wildbahn.

Die Delfine in ordentlich geführten Einrichtungen sterben nicht früher als ihre Artgenossen im Meer. Seit den 1960er-Jahren, in denen die Delfinhaltung in Deutschland begann, hat sich enorm viel getan. 2/3 der Delfine sind bereits Nachzuchten, einige davon sogar in zweiter Generation.

Zur Lebenserwartung in Delfinarien und im Freiland siehe auch MEERESAKROBATEN-Artikel Das Durchschnittsalter von Delfinen.

Lese- und Schautipps zum Thema

* Delfinhaltung im Duisburger Zoo wird nicht verboten
* Was wird aus den Delfinen?

6 Kommentare

  1. @ Mimi,

    die Diskussion wird nicht enden. Auf der Seite von ProWal wünscht eine Kommentatorin dem Kalb von Sunny (Tiergarten Nürnberg) sogar den Tod.

    Sie schreibt:

    „Zum kotzen!!! Die sollen endlich damit aufhören!!! Für das Kalb besser, tot zur Welt zu kommen, für das Muttertier das absolute Drama“

    Sieht so Tierschutz aus? Ist das gemeinnützig?

    Ich meine Nein!

    geschrieben von Rüdiger Hengl
    1. Dummerweise stellt ja jedes überlebende und gesund heranwachsende, sich gar selbst fortpflanzende Kalb die Überzeugungen dieser Leute in Frage.

      Amüsant auch die Position der Grünen, die die Haltung lieber natürlich auslaufen lassen wollen. Kennen die die Daten nicht? Bei 18% Bestandswachstum in Europa in den letzten 10 Jahren ohne auch nur einen neuen Wildfang und einer Überlebensrate von 60-70% der Jungtiere, kommt das vor wie Realitätsverweigerung.

      geschrieben von Dani
    2. Wo die Vernunft aufhört, fängt bekanntlich die Ideologie an.

      Wenn solche Kommentare unkommentiert stehen bleiben, zeigt das sehr deutlich wessen geistiges Kind eine Organisation wie „ProWal“ ist.

      Um das Wohlergehen von Walen und Delfinen scheint es denen jedenfalls nicht zu gehen…

      P.S.: Der „Artgerechte Lebensraum“ des Homo Sapiens ist die Steppe bzw. die Wälder Europas. Trotzdem leben wir in kleinen (beheizten) Wohnungen und kaufen unser Essen im Supermarkt.

      Wieso ist es denn so schwer, sich vorzustellen, dass auch Delfine (und andere Zootiere) ein vergleichsweise kleines Gehege mit allem Komfort mindestens so gut finden können, wie den täglichen Überlebenskampf in freier Wildbahn?

      Und warum suchen ausgewilderte Delfine (einschl. dem Orka Keiko, dem es in seinem letzten Gehege nicht wirklich gut ging) mit allen Mitteln wieder Anschluss an Menschen? – Bekannter Maßen ist das eines der Hauptprobleme bei Auswilderungen!

      geschrieben von Norbert
  2. Sämtliche nachprüfbare Fakten wie Lebenserwartung, Cortisolspiegel, Reprodutktionsrate, Jungtierüberlebenswahrscheinlichkeit, aber auch verhaltensbiologische Beobachtung und der direkte Vergleich mit wilden Populationen – ganz gleich, was man zu Rate zieht: Den Delfinen in Duisburg (und Nürnberg) scheint es sehr gut zu gehen – und in mancherlei Hinsicht sogar deutich besser, als wild lebenden Tieren.

    Daher wundere (und ärgere) ich mich, womit die Delfinariengegner ihre Position nun begründen wollen: „Freiheit“ ist jedenfalls ein Begriff mit dem Große Tümmler ganz offensichtlich nicht viel anfangen können und wollen. Auch in freier Wildbahn bewohnen sie streng begrenzte Reviere, die sie gegen Artgenossen verteidigen müssen und in denen sie zahlreichen menschlichen aber auch natürlichen Bedrohungen ausgesetzt sind. Haie, Krankheiten, marodierende Jungbullen, Futtermangel, giftige Meerestiere, Orkane und andere lebensbedrohliche Dinge vermisst mit Sicherheit kein Delfin.

    Und erzählen Sie mal den Großen Tümmlern in Sarasota Bay oder den Küstengewässern um Kuba, wie tief Delfine angeblich tauchen müssen, um sich wohl zu fühlen. Sowohl das Delfinarium in Duisburg wie auch das in Nürnberg ist deutlich tiefer, als die Sarasota Bay an ihrer tiefsten Stelle.

    Wildfänge müssen nicht sein (und sind auch seit 20 Jahren überflüssig und finden für USA und Westeuropa auch nicht mehr statt), aber man sollte den Delfianrienbewohnern auch zugestehen, dass Vollpension mit Animationsprogramm und modernster medizinischer Versorgung auch ein Leben sein kann, das seine Vorzüge hat.

    geschrieben von Norbert
    1. O.k. ich muss mich korrigieren:
      „… giftige Meerestiere, (…) vermisst mit Sicherheit kein Delfin.“

      Möglicher Weise vermisst der eine oder andere Delfin dann doch seinen gelegentlichenn Kugelfisch-Joint. ;-)

      http://www.meeresakrobaten.de/2013/12/delfine-nehmen-drogen/

      geschrieben von Norbert
  3. Endlich hat auch mal die Politik was dazu gesagt und in meinen Augen richtig entschieden. Vielleicht haben nun die ewigen Diskussionen und Demos ein Enden wenn sie sehen das sie so oder so nicht weiterkommen

    geschrieben von Mimi

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