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Benjamin stellt sich vor


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Serie von Benjamin Schulz/Teil 1
17. November 2014

(9 Kommentare)

Benjamin mit Großem Tümmler (Foto: Benjamin Schulz)

Benjamin mit Großem Tümmler
(Foto: Benjamin Schulz)

Hallo, liebe Delfinfans und MEERESAKROBATEN-Leser!

Hier an dieser Stelle soll heute eine neue Serie starten, in der ich euch von meinen Erlebnissen mit Delfinen berichten möchte und dabei auch viele hoffentlich interessante Fakten über die Biologie von Delfinen präsentiere.

Wissenschaft mit Leben füllen

Auch wenn viele von euch die ausführlichen Berichte hier auf MEERESAKROBATEN schon kennen und ich rein an Fakten gar nicht mehr viel Neues vorstellen kann, ist es sicher spannend, die ganzen wissenschaftlichen Erkenntnisse einmal mit Leben zu füllen.

Ich hatte das große Glück, bereits viele Delfine persönlich kennenzulernen, mit ihnen zu arbeiten und alles Faszinierende an ihnen selbst entdecken zu können. Dies möchte ich gerne mit euch teilen, in der Hoffnung, dass ich euch mit meiner Begeisterung für diese Tiere anstecken werde!

Werdegang und Motivation

Heute im ersten Teil möchte ich aber zuerst einmal etwas über meinen Werdegang und meine Motivation erzählen, damit ihr verstehen könnt, warum ich mich dazu entschieden habe, mit Delfinen zu arbeiten.

Schon mit etwa zehn Jahren war ich von Delfinen fasziniert, doch als ich mit 15 Jahren ein Buch von Jacques Cousteau in die Hände bekam, war meine Zukunft sozusagen entschieden. Ich wollte unbedingt in der Nähe von Delfinen sein, das Meer sehen, Neues entdecken, die Sprache der Delfine entschlüsseln, mit ihnen kommunizieren. Alles, was man so in seiner Jugend halt machen will ;) Doch es musste auch etwas Sinnvolles sein. Was immer ich auch anfangen würde mit meinem Leben, ich wollte, dass es den Delfinen hilft.

Großer Tümmler (Foto: Benjamin Schulz)

Großer Tümmler
(Foto: Benjamin Schulz)

Deshalb kam ein Zoo erst einmal überhaupt nicht infrage. Nein, Meeresschützer oder so, auf einem kleinem Schlauchboot draußen auf dem Ozean. Das Leben der Delfine erforschen, das sollte es sein.

Biologie-Studium

Also stand nach der Schule das Studium auf dem Plan. Um es kurz zu machen, ich bin Biologe geworden (allerdings kein Meeresbiologe, das war an meiner Uni nicht möglich), Reproduktionsbiologe, um es genau zu sagen. Das heißt, ich kenne mich mit allem aus, was mit der Fortpflanzung von Tieren zu tun hat. Und das fand ich so auch ziemlich praktisch, denn ich hatte ja vor, das Überleben der Delfine zu sichern. Ohne Fortpflanzung geht das natürlich nicht, daher war ich mir sicher, dass ich jetzt wirklich Delfinen helfen konnte.

Doktorarbeit über die Fortpflanzung von Delfinen

Doch das Meer gesehen habe ich seitdem nur selten. Fast meine gesamte Arbeit fand in Delfinarien statt. Das hatte ich mir damals noch anders vorgestellt, und zuerst habe ich gezweifelt, ob ich wirklich das Richtige tat. Vor allem, da meine Fortschritte dann erst einmal nur sehr langsam vorankamen.

Doch mittlerweile habe ich schon viel erreicht, und zurzeit schreibe ich an meiner Doktorarbeit über die Fortpflanzung von Delfinen, und ich habe viele Pläne für die Zukunft.

Delfine im Connyland/Schweiz (Foto: Susanne Gugeler)

Große Tümmler (Foto: Susanne Gugeler)

Diskussionen sind erwünscht …

Was ich in den vergangenen Jahren mit Delfinen erlebt und von ihnen gelernt habe, möchte ich in den folgenden Fortsetzungen meines „Blogs“ mit euch teilen. Und ich hoffe, dass sowohl Delfinarien-Befürworter als auch -Gegner meine Ausführungen lesen werden und vielleicht bereit sind, offen und respektvoll darüber zu diskutieren und miteinander zu reden.

…, aber ohne Beleidigungen

Ich weiß, es gibt viele Menschen, denen die Gefangenschaft von Delfinen zuwider ist. Ich habe in den letzten Jahren leider auch viel Hass gespürt aus dieser Richtung. Ich wurde als Tierquäler beschimpft, mit den Schlächtern in Japan auf eine Seite gestellt, mir wurde Missbrauch vorgeworfen, ich bin bedroht und beleidigt worden. Und das alles von Menschen, die mich und meine Arbeit gar nicht kennen.

Auch aus diesem Grund schreibe ich nun diese Geschichten auf. Und wenn hier nun tatsächlich einige Personen diesen Eintrag lesen und denken, da wird nur ein weiterer Delfinariums-Befürworter die Gefangenschaft rechtfertigen und verteidigen, also warum soll ich das noch lesen? Niemand muss das lesen.

Was es im zweiten Teil des Biologen-Blogs zu lesen gibt

Aber ich bitte euch alle, dass ihr zumindest noch den zweiten Teil meines Blogs lest, bevor ihr eine endgültige Entscheidung trefft. Denn im nächsten Eintrag werde ich meine Einstellung zur Gefangenschaft von Delfinen und ihrer Zucht in Menschenhand detailliert erklären. Ich werde versuchen, meine Motive und Wünsche so darzustellen, dass sie jeder nachvollziehen kann.

Delfine im Connyland (Foto: Rüdiger Hengl)

Delfine sind faszinierende Tiere. (Foto: Rüdiger Hengl)

Es ist nicht immer einfach, seine Gedanken, die für einen selbst logisch sind, verständlich zu Papier zu bringen. Gebt mir eine Chance, und vielleicht wird dann doch der ein oder andere überrascht sein.

In diesem Sinne wünsche ich euch eine angenehme Zeit und hoffe, dass ihr dranbleibt!
Euer Benjamin

PS: Ich werde versuchen, dass die Fortsetzungen der Serie in regelmäßigen Abständen erscheinen. Ein bis zweimal im Monat, je nachdem, wie viel Zeit ich neben meiner Arbeit dafür habe. Auf jeden Fall werden neue Episoden immer montags erscheinen, damit ihr einen Orientierungspunkt habt.

Also, schaut mal wieder vorbei!

9 Kommentare

  1. Hallo Benjamin Schulz, schön hier von Ihnen zu lesen. Beim Anblick der Bilder musste ich einfach ein paar Zeilen schreiben, denn diese wecken freilich schöne, wehmütige Erinnerungen… Freue mich ebenso auf Ihre Berichte aus Ihrem Bereich. Viele Grüße aus dem kühlen Tübingen, Bernhard Eisel.

    geschrieben von Berny
  2. Hallo Herr Schütz,

    jemand wie Sie könnte so nützlich und wertvoll sein für wilde Delfine und ihren Lebensraum. Wie bedauerlich zu lesen, dass Sie ihren Traum aus den Augen verloren und aufgegeben haben.

    Warum wollen Sie die Fortpflanzung in Gefangenschaft lebender Delfine fördern? Zucht um jeden Preis? Wir Menschen machen es uns sehr leicht, wir haben diesen spürbaren Verlust nicht. Wir fühlen höchstens im Ansatz mit. Dieses Mitgefühl kaufe ich aber Menschen nicht ab, die an diesen Zuchtdramen schuld sind.

    Ich habe eine Bitte von Mensch zu Mensch: erinnern Sie sich an ihren Traum und helfen sie den Delfinen ihr selbstbestimmtes Leben zu führen, helfen Sie den Lebensraum dieser Tiere zu schützen. Es gibt soviel Sinnvolles zu tun und in die richtige Richtung zu gehen!

    geschrieben von Daniela Antela Martinez
    1. Entschuldigen Sie bitte den Verschreiber, leider gibt es keine Text-Korrekturfunktion. In der Anrede soll es natürlich Herr Schulz und nicht Herr Schütz heissen!

      geschrieben von Daniela Antela Martinez
    2. Daniela Antela, warten Sie doch einfach die nächsten Beiträge von Benjamin ab. Dann verstehen Sie manches bestimmt besser.
      Wie schützen Sie eigentlich den Lebensraum der Delfine? Ich kenne Sie eigentlich nur als extreme Gegnerin der beiden deutschen Delfinarien. Beide Einrichtungen engagieren sich für den Schutz von freilebenden Delfinen. Dass Sie Zoos ablehnen, hat nichts mit dem Schutz von Delfinen zu tun.

      geschrieben von Susanne
      1. Susanne Gugeler, Herr Schulz hatte hier zum Dialog gebeten und ich habe ihn direkt angesprochen und nicht Sie.

        Und Frau Susanne Gugeler, sie kennen mich genauso wenig wie ich Sie kenne und ich lege auch keinen Wert darauf dies jemals zu ändern. Mein Interesse galt und gilt ausschließlich Herrn Schulz und seinem Bericht!

        Herr Schulz bot hier einen Meinungsaustausch ohne gegenseitige Beschimpfungen an. Das wird hier offensichtlich nicht möglich sein und es liegt sicher nicht an mir.

        Wird jemand wie ich, der Ihnen hier in aller Höflichkeit direkt geschrieben hat, doch sogleich von der Seitenbetreiberin in Person, persönlich beleidigt und als extrem bezeichnet. Ich denke nicht, dass wir hier ins Gespräch kommen. Ich würde mich aber an anderer Stelle bei entsprechender Gelegenheit über einen solchen Meinungsaustausch freuen.

        geschrieben von Daniela Antela Martinez
        1. Benjamin Schulz hat zur Diskussion aufgerufen. Daran können sich mehrere Personen beteiligen, Daniela Antela. Sie als extreme Delfinarien-Gegnerin zu bezeichnen, stellt für mich keine Beleidigung dar. Da braucht man sich nur mal im Internet etwas umschauen, dann sieht man diese Bezeichnung bestätigt. Meine Frage, was das Protestieren gegen die beiden Einrichtungen in Deutschland mit Delfinschutz in den Ozeanen zu tun hat, wollen Sie ja offenbar nicht beantworten.

          geschrieben von Susanne
        2. Frau Martinez,
          ich habe mir Ihre FB-Seite angesehen und muss Susanne zustimmen, dass Ihre Ansichten bezüglich Delfinarien „extrem“ sind. Was ist am Wort „extrem“ beleidigend, wo es Ihre Einstellung zu Delfinarien doch exakt beschreibt?

          geschrieben von Rüdiger Hengl
    3. „Warum wollen Sie die Fortpflanzung in Gefangenschaft lebender Delfine fördern?“
      Die Antwort ist recht einfach: Weil man dadurch auf Wildfänge verzichten kann (in Westeuropa seit über 20 Jahren Praxis) und dennoch einen gesunden und dauerhaft überlebensfähigen Bestand halten kann.

      „Zucht um jeden Preis? “
      Eben nicht. Durch die neu erforschten Methoden ist u.A. auch eine nichtinvasive künstliche Befruchtung möglich, wodurch beispielsweise auf den Transport von Tieren zwischen den einzelnen Tierhaltungen verzichtet werden.

      „Dieses Mitgefühl kaufe ich aber Menschen nicht ab, die an diesen Zuchtdramen schuld sind. “
      Wovon reden Sie eigentlich??
      Eine Kälberüberlebnsrate, die fastdoppelt so hoch liegt, wie in freier Wildbahn ( 75%) kann man wohl kaum als „Drama“ bezeichnen, ebensowenig eine Lebenserwartung, die im Schnitt beim Doppelten frei lebenden Tiere liegt.

      „Ich habe eine Bitte von Mensch zu Mensch: erinnern Sie sich an ihren Traum und helfen sie den Delfinen ihr selbstbestimmtes Leben zu führen, helfen Sie den Lebensraum dieser Tiere zu schützen.“
      Sie können sich sicher sein, dass Herr Schulz da sehr engagiert ist. Ob allerdings eine Vermenschlichung („selbstbestimmtes Leben führen“) von Delfinen dabei weiterhilft, darf getrost bezweifelt werden. Fakt ist, dass Auswilderungen in der Vergangenheit vorrangig daran gescheitert sind, dass die Tiere mit allen Mitteln versucht haben, wieder in menschliche Obhut zu kommen. Offenbar ist deren Wahrnehmung von Delfinarien eine deutlich andere, als die von jenen Menschen, die vorgeben für die Interessen der Delfine zu kämpfen.
      Nach meiner Beobachtung ähneln Delfine in dieser Beziehung sehr stark Hunden, denen es bekanntlich auch sehr viel mehr auf ihre Bezugspersonen und ihre Beschäftigung („Stöckchen holen“) ankommt, als auf ein „selbstbestimmtes Leben“.

      „Es gibt soviel Sinnvolles zu tun und in die richtige Richtung zu gehen!“
      Der Kampf gegen wissenschaftliche Einrichtungen gehört ganz sicher nicht dazu.

      geschrieben von Norbert
  3. Hallo Benjamin,
    na das ist ja mal toll. Ich freu mich schon sehr auf Deine Berichte. LG Karola

    geschrieben von Karola

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