An den Küsten zwischen Mississippi und Alabama (Mississippi Sound) wurden in diesem Jahr 48 tote Delfine gefunden.
Der Jahresdurchschnitt für Todfunde lag vor der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko (2010) bei 20 bis 30 Tieren.
Bei Meeresschildkröten sieht die Todesrate noch bedenklicher aus. Vor 2010 wurden durchschnittlich 10 bis 15 tote Meeresschildkröten gefunden. 2014 waren es ungefähr zehnmal so viele: nämlich 147 Tiere.
Moby Solangi vom Institute of Marine and Mammal Studies (IMMS) berichtet von doppelt so vielen toten Delfinen in den letzten Jahren im Vergleich zu 2014. „Die Anzahl der Todesfälle hat sich stabilisiert“, stellt der Direktor des IMMS fest. „In den vergangenen vier Jahren sind jedoch insgesamt sehr viele Delfine gestorben.“
Delfine zeigen an, wie geschädigt die Umwelt ist
Warum so viele Meerestiere ihr Leben lassen mussten, weiß man nicht genau. Es werden mehrere Umstände dazu geführt haben. Solangi sagt jedoch, dass Delfine, Meeresschildkröten und auch Seekühe ein Barometer dafür seien, wie geschädigt die Umwelt bereits ist. „Wenn es den Tieren, die am Ende der Nahrungskette stehen, schlecht geht, dann geht es auch der Umwelt schlecht“, stellt Solangi fest.
Über 300 Meerestiere wurden vom IMMS 2014 gerettet und wieder in den Ozean entlassen. „Normalerweise haben wir drei oder vier Notfälle in einem Jahr“, erzählt Solangi. „Die Anzahl in diesem Jahr ist alarmierend hoch.“
(Quelle: SunHerald.com)
Die Natur mag „artgerecht“ sein, aber sie ist auch unerbittlich und oft genug die Hölle.
Nicht umsonst tut der Mensch seit Jahrtausenden so gut wie alles in seiner Macht stehende, um diese Natur (die auch für ihn „artgerecht“ wäre) irgendfwie zu zähmen.
Das reicht vom Wohnungsbau, über Landwirtschaft bis hin zu Wasserversorgung, Zentralheizung, Supermärkten und moderner Medizin und hört bei Gesetzgebung und Polizei/Militär nicht auf. Dass dabei auch neue, ernste Probleme geschaffen werden, ist nicht zu bestreiten. Aber die heutige Lebenserwartung und Lebensqualität (zumindest in Industrieländern) ist bei allen gegebenen Nachteilen in freier Natur schlicht nicht vorstellbar.
Ich kann mir ganz gut vorstellen, dass auch bestimmte (nicht alle!) Tierarten einem gut bewirtschafteten Zoogehege/Delfinarium durchaus etwas abgewinnen können.
Es wird schon seinen Grund haben, warum ausgewilderte Delfine sehr häufig den Kontakt zu Menschen suchen – vielleicht vermissen sie ihr persönliches, kleines Paradies, wo sich immer jemand um sie gekümmert hat.
Angesichts dieser Zahlen klingt die immer wiederkehrende Phrase der Delfinarien-Hasser „Artgerecht ist nur das Meer“ wie Hohn.
Da hast du schon recht Rüdiger. Allerdings ist das Meer schon artgerecht für die Tiere, die nur im Wasser leben können. Aber ob es auch tiergerecht ist?
Ich finde, die Lebensräume werden immer weniger tiergerecht, da überall der Mensch eingreift. Mit der stetig größer werdenden Umweltverschmutzung und Lärmbelästigung (um nur zwei von vielen Eingriffen zu erwähnen) wird der Mensch den Tieren, die im Ozean leben, ganz bestimmt nicht gerecht.
Man spricht ja auch bei den Zootieren mittlerweile nicht mehr von einer artgerechten, sondern von einer tiergerechten Unterbringung. Das bedeutet, man muss ein Tier so halten, dass man dessen Bedürfnissen gerecht wird.
Und die können selbst bei zwei Individuen – obwohl sie einer Art angehören – ganz anders aussehen … Durch viel Beobachtung, medizinische Überwachung usw. finden die Fachleute heraus, welche Beschäftigung, Nahrung usw. für ein entsprechendes Tier sinnvoll ist.