Keine Sonne, aber mehr als 1.000 Buckelwale und Hunderte von Orcas (Schwertwalen) können zurzeit in Nordnorwegen beobachtet werden. Die Tiere halten sich in den Fjorden der großen Insel Kvalöya (übersetzt = Wal-Insel) auf.
Obwohl es in Nordnorwegen zwei Monate lang Tag und Nacht dunkel bleibt, kommen viele Touristen hierher, um die Polarnächte zu erleben.
Es sind aber nicht nur die exotischen Polarlichter, die viele Besucher aus aller Welt anlocken, sondern auch die norwegischen Gewässer, die vor Walen geradezu brodeln.
„Hier bei Tromsö haben wir wahrscheinlich den dichtesten Walbestand der Welt“, freut sich Audun Rikardsen, Professor für marine Biologie an der Norwegischen Arktischen Universität in Tromsö. Die Tiere kann man sogar nah am Ufer von den Häusern aus beobachten.
Der Fingerabdruck der Wale
Die Meeresbiologen rund um Rikardsen beobachten die Wale nicht nur, sondern fotografieren auch die Fluken (Schwanzflossen) der Buckelwale. Deren Unterseite zeigt nämlich ein unverwechselbares Muster, das bei jedem Tier variiert. Die Fluke ist quasi der Fingerabdruck der Buckelwale.
Rikardsen erklärt, dass die Wale jetzt aus der warmen Karibik kommen, wo sie sich fortgepflanzt haben. Ihr weiterer Weg führt sie hinauf bis nach Spitzbergen im Eismeer. Jetzt schlagen sie sich aber erst einmal die Bäuche voll mit Hering. Um diese Zeit gibt es große Heringsschwärme in Nordnorwegen.
Die Heringsschwärme ziehen immer weiter nach Norden
Früher waren die Laichgebiete der Heringe offenbar etwas südlicher gelegen. Doch in Tysfjord bei Narvik gibt es mittlerweile kaum noch Heringe. Auch der Waltourismus ist dort zusammengebrochen.
(Quelle: Walfieber in Nordnorwegen)