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Die Jagd geht weiter


Der Bürgermeister von Taiji – Kazutaka Sangen – hat erklärt, dass die Jagd auf Delfine weitergehe, auch wenn der japanische Zooverband (JAZA) in Zukunft seinen Mitgliedern nicht mehr erlauben würde, Lebendfänge aus Taiji zu beziehen.

Im Wal-Museum von Taiji läuft der Delfin-Handel ab. (Foto: Wikipedia)

Im Wal-Museum von Taiji läuft der Delfin-Handel ab. (Foto: Wikipedia)

„Wir jagen mit der Erlaubnis der japanischen Regierung“, rechtfertigte sich Sangen in „The Washington Post“. Die meisten gefangenen Delfine werden getötet, viele werden wieder freigelassen, ein kleiner Prozentsatz landet in asiatischen Aquarien.

Weltzooverband drohte mit Ausschluss der JAZA

Die JAZA hatte auf den Druck des Weltzooverbands WAZA reagiert. Dieser verurteilt schon sehr lange die Delfin-Treibjagd in Taiji und steht – nach eigenen Angaben – bereits seit zehn Jahren in Verhandlungen mit der JAZA.

Der Weltzooverband, der in der Schweiz ansässig ist, nennt die Treibjagd ein Verfahren, bei dem Tiere auf grausame Weise und willkürlich der Wildnis entrissen würden. (Siehe dazu auch MEERESAKROBATEN-Beitrag vom 21. Mai 2015)

Gouverneur spricht von Mobbing

Der Gouverneur der Präfektur Wakayama – Yoshinobu Nisaka – empört sich über ein Mobbing aus der ganzen Welt, das sich gegen Taiji richten würde.

Der Vorsitzende der JAZA – Kazutoshi Arai – fühlt sich durch eine ausländische Kampagne zu dem Schritt gezwungen, keine Delfine mehr aus der Treibjagd anzufragen. Von einer Einsicht scheint er weit entfernt. Für ihn ist die Entnahme von Wildtieren aus der Natur nicht grausam. Er kritisiert auch nicht die Jagd und betont, dass er seine Haltung nicht ändern werde.

Arai wirft der WAZA vor, aus der Treibjagd ein internationales Problem zu machen.

Mehrheit will im Weltverband bleiben

Der japanische Verband JAZA vertritt 89 Zoos und 63 Aquarien. Die Mehrheit der Mitglieder hat – laut Japan Times – dafür gestimmt, Mitglied in der Weltorganisation WAZA zu bleiben.

Fünf Mitglieder erwägen den Austritt. Dabei handelt es sich um folgende Einrichtungen:

* Noboribetsu Marine Park Nixe (Hokkaido),
* Awashima Marine Park (Shimoda),
* Sea Aquarium (Shizuoka),
* Taiji Whale Museum (Wakayama) und
* Oita Marine Palace Aquarium Umitamago (Oita)

Der JAZA-Generalsekretär Naonori Okada teilte mit, dass 30 JAZA-Mitglieder insgesamt rund 250 Delfine in ihren Einrichtungen halten. Es sei jedoch nicht bekannt, wie viele davon aus Taiji stammen. Japanische Aquarien hätten jedoch durchschnittlich 20 Delfine pro Jahr von Taiji gekauft.

Bilanz der letzten Treibjagd

In der vergangenen Treibjagd-Saison 2014/2015 wurden 1.084 Delfine gefangen. 751 davon wurden getötet. 80 Tiere landeten in Aquarien. Der Rest wurde wieder freigelassen.
(Quellen: The Washington Post, CetaBase und Japan Times)

Mehr Informationen zu den Delfin-Treibjagden findest du hier auf der Website unter Japan – Land der blutenden Buchten.

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