Heute beginnt in San Diego/USA die 66. IWC-Tagung. Bis zum 3. Juni 2015 debattieren Wissenschaftler und Delegierte aus knapp 90 Ländern über die Zukunft der Wale.
Die Internationale Walfang-Kommission (IWC) begann ihre Arbeit 1946. Jedes Jahr treffen sich etwa 400 Delegierte aus unterschiedlichen Ländern, um über den Walfang zu beraten und ihn zu regulieren. Darunter sind Regierungsvertreter, Mitglieder von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und Journalisten.
Kurz bevor die „eigentliche“ Tagung beginnt, gibt es einen wissenschaftlichen Ausschuss, dessen Ergebnisse in die IWC-Tagung mit einfließen.
Aufgaben der IWC
Der WWF schreibt zur Walfang-Kommission: „Die IWC hatte ursprünglich die Aufgabe, das Management der Großwalbestände weltweit zu regeln. Mittlerweile sind zahlreiche weitere Aufgaben wie der Schutz bedrohter Delfin- und Tümmlerbestände, neben den Großwalen, hinzugekommen. Ihr Schutz gilt nicht nur vor dem Walfang, sondern auch vor dem Klimawandel, der Verlärmung, den Umweltgiften oder dem Beifang.
Einmal jährlich tagt die Internationale Walfang-Kommission in einem ihrer mittlerweile 88 Mitgliedstaaten, um über das Schicksal der Wale zu entscheiden. Aufgrund der starken Bejagung und der damit drastischen Dezimierung vieler Walbestände wurde 1982 ein Walfang-Moratorium auf Großwale verabschiedet, das 1986 in Kraft trat. Mit diesem Verbot kam der kommerzielle Walfang kurzfristig zum Erliegen. Mit der langsamen Erholung der Walpopulationen werden aber die Stimmen der Walfang-Nationen wie Japan immer lauter, zu einer „Normalisierung“ der IWC zurückzukehren und das Moratorium aufzuheben.
Walfang betreibende Länder
Walfang betreiben noch immer die Länder Japan, Norwegen und Island; Japan und Island zu angeblich „wissenschaftlichen Zwecken“, Norwegen offiziell zu kommerziellen Zwecken aufgrund eines Einspruchs gegen das Walfang-Mmoratorium.
Zwar ist das Bewusstsein für Naturschutzbelange und die Bedrohung von Arten und Lebensräumen seit der Gründung der IWC und auch dank der Arbeit von Umweltschutzorganisationen deutlich gestiegen, aber einige Entwicklungsländer in der IWC geben offen und kontinuierlich ihre Stimme für die Interessen der Walfang-Nationen. Japanische Regierungsvertreter haben öffentlich zugeben, dass Japan mit Hilfsprogrammen bei Entwicklungsländern auf Stimmenfang geht.“
(Quelle: WWF)
Lesetipps zum Thema
* Ergebnisse der IWC-Tagung von 2014
* Der neue IWC-Vorsitzende erklärt seine Ziele
* Japan will wieder Wale in der Antarktis fangen
Komisch, dass außer den Meeresakrobaten sonst offenbar niemand über die heute beginnende IWC-Tagung schreibt, schon gar nicht das WDSF, das auf Wikipedia immerhin schreibt: „Außerdem unterhält die Organisation Beziehungen zu Regierungen bei den Tagungen der Internationalen Walfangkommission IWC“. Besonders intensiv scheinen die „Beziehungen zu Regierungen bei den Tagungen der Internationalen Walfangkommission IWC“ dann ja wohl nicht zu sein.