Wie Sea Shepherd/Deutschland berichtet, wurde in den vergangenen zwei Tagen eine Delfin-Schule mit ca. 80 Tieren in die Todesbucht von Taiji/Japan getrieben.
Nachtrag vom 23. September 2015: Laut der Datenbank CetaBase waren es offenbar 200 Große Tümmler, die in die Todesbucht getrieben wurden. Die Tiere wurden etwa sieben Kilometer vor der Küste entdeckt und anschließend gejagt.
Etwa 50 Große Tümmler wurden ausgewählt. Sie werden höchstwahrscheinlich in asiatischen Einrichtungen landen.
Traumatisierte Tiere
Es ist unglaublich, was die Delfin-Fänger den Tieren antun. Eine Familie wird auseinandergerissen, Babys werden von ihren Müttern getrennt. Selbst die 150 wieder freigesetzten Delfine sind hochgradig gefährdet. Man weiß nicht, wie viele von ihnen das schreckliche Trauma, das sie in der Bucht erfahren mussten, überleben werden.
Mit Erlaubnis der Regierung
Auch wenn die japanische Aquarium- und Zoo-Vereinigung JAZA sich von den Delfin-Fängern distanziert hat, hört die Jagd auf Delfine nicht auf.
„Wir jagen mit der Erlaubnis der japanischen Regierung“, rechtfertigte sich der Bürgermeister von Taiji – Kazutaka Sangen – in „The Washington Post“.
Die meisten gefangenen Delfine werden getötet, viele werden wieder freigelassen, ein kleiner Prozentsatz landet in asiatischen Aquarien. Es gibt immer noch viele asiatische Länder (allen voran China), die an Wildfängen interessiert sind.
Erst am 11. September 2015 wurden 10 Rundkopfdelfine getötet.
Traurige Bilanz
In der vergangenen Treibjagd-Saison (September 2014 bis Januar 2015) wurden, laut CetaBase, 1.084 Delfine aus 6 Arten gefangen. 751 Tiere wurden getötet, 251 wurden freigelassen und 80 Meeressäuger wurden für Aquarien gefangen. Außerdem werden bei CetaBase 2 Tiere gelistet, die eines unbekannten Todes gestorben sind.
Mehr über die Treibjagd von Taiji – die im Übrigen sowohl vom Weltzooverband WAZA als auch von den beiden deutschen Delfinarien in Nürnberg und Duisburg aufs Schärfste verurteilt wird – erfährst du unter Japan – Land der blutenden Buchten.