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Ein Steuerberater fühlt sich angesprochen

Steuerverschwendung … Das ist doch mein Ding, mag sich der Steuerberater und Chef der Ein-Mann-Organisation WDSF Jürgen Ortmüller gedacht haben. Da mische ich doch gleich mal mit.

Da waren es nur noch 3 ... (Foto: Rüdiger Hengl)

Da waren es nur noch 3 …
(Foto: Rüdiger Hengl)

Nein, nein, es ging nicht um ihn und eine eventuelle Steuerverschwendung seiner „gemeinnützigen“ Organisation (obwohl auch hier mal interessant wäre, zu wissen, wo die ganzen Spendengelder hinfließen, die Herr Ortmüller über das WDSF einsammelt) ….

2. Stern-Abzug wegen billiger Werbung für eine Spendenorganisation

… sondern um den Tiergarten Nürnberg. Ob es Herrn Ortmüllers Idee war oder die seines Dolphin-Care-Mitglieds Heinemann oder gar einer völlig unabhängigen Redaktion lässt sich nicht mit Sicherheit ermitteln.

Jedenfalls wurde über die Kosten-Schiene die Nürnberger Delfin-Lagune, die Herrn Ortmüller ja schon lange ein Dorn im Auge ist, zum Thema in Mario Barths Sendung gemacht und dieses – gewollt oder nicht gewollt – für seine Zwecke genutzt.

Fakt ist (hier bediene ich mich eines beliebten rhetorischen Ausdrucks von Herrn Ortmüller), dass sich Herr Ortmüller im Einspieler zur Sendung vom 7. Oktober 2015 auch zu Wort meldet (mehr dazu auf Seite 4). (Nachtrag vom 17. Oktober 2015: Unter diesem Link ist der Film inzwischen nicht mehr erreichbar …)

Im "Blauen Salon", Nürnberg (Foto: Rüdiger Hengl)

Im „Blauen Salon“, Nürnberg (Foto: Rüdiger Hengl)

Herr Llambi sieht das offenbar etwas anders

In einer Pressemitteilung bei finanzen100.de gibt Herr Ortmüller am Tag nach der Ausstrahlung von „Mario Barth deckt auf“ an wie Bolle. (Nachtrag vom 9. Mai 2016: Der Artkel ist – warum auch immer – nicht mehr erreichbar!)

Es habe tosenden Beifall der Zuschauer gegeben, sogar der Tanzprofi Joachim Llambi, der ebenfalls als „Spürhund“ bei Mario Barth in einem anderen „Fall“ „ermittelte“, habe „Freiheit für Flipper“ gefordert.

Doch da ist wohl (mal wieder!) Herrn Ortmüllers Wunschgedanke und seine Fantasie mit ihm durchgegangen.

Wie den Meeresakrobaten von einem User, der bei Herrn Llambi nachgehakt hatte, mitgeteilt wurde, distanziert sich Herr Llambi von Herrn Ortmüllers Behauptung und versichert, dass er sich in der Sendung zum Thema „Freiheit für Flipper“ bewusst nicht geäußert hätte.

Außerdem wäre er in dem zweiten Einspielfilm, in dem einige mehr oder weniger Bekannte aus der TV-Szene „Freiheit für Flipper“ skandierten, gar nicht vorgekommen.

Übrigens: In diesem zweiten Filmchen entließen die Darsteller Plastik-Delfine in die Luft oder ins Wasser. Dies war meiner Meinung nach eine sehr fragwürdige Botschaft an die Zuschauer. Denn es dürfte sich auch bei RTL inzwischen herumgesprochen haben, dass Plastikteile Fluss- und Meerestiere töten können und absolut nichts in der Natur zu suchen haben.

Weißgesichts-Saki  im Regenwald-Haus (Foto: Susanne Gugeler)

Weißgesichts-Saki im Regenwald-Haus
(Foto: Susanne Gugeler)

Geänderte Pressemitteilung

Doch zurück zum Thema Llambi. Eigenartig ist, dass plötzlich die Original-Pressemitteilung von Herrn Ortmüller nur noch in einer abgeänderten Form abzurufen ist.

Möglicherweise hatte Herr Llambi oder ein etwas aufmerksamerer Zuschauer (!), als Herr Ortmüller es war, damit zu tun.

Der Name Llambi (sowie der Name anderer Studiogäste) taucht nämlich auf einmal nicht mehr auf, sondern wurde ersetzt durch die Auflistung anderer weniger prominenter Personen.

Hier der Vergleich:
Ehemalige Pressemitteilung, die man immer noch in „finanzen100.de“ (Stand 11. Oktober 2015) findet:

„Sämtliche Promis mit Nina Heinemann, Dieter Nuhr, Ingo Appelt, Christopher Posch, Joachim Llambi, Franz Obst, Florian Schroeder, Annett Möller und Sportmoderatorin Laura Wontorra forderten mit Mario Barth unter dem tosenden Beifall der Studiobesucher „Freiheit für Flipper“.“ (Nachtrag vom 9. Mai 2016: Der Artkel ist – warum auch immer – nun nicht mehr erreichbar!)

Und hier die geänderte Pressemitteilung:

„Nina Heinemann, Christopher Posch, Nina Moghaddam, Hugo Egon Balder, Annett Möller, Florian König und die vielen anderen Prominenten forderten mit Mario Barth unter dem tosenden Beifall der Studiobesucher „Freiheit für Flipper“.“

Auf der nächsten Seite geht es um einen weiteren Stern-Abzug.

8 Kommentare

  1. Der auf Seite 1 des Meeresakrobaten-Berichts angesprochene Einspielfilm betreffs der „Luxus-Flipper-Club-Anlage“ ist über den angegebenen Link nicht mehr aufrufbar. Auch ist er für mich seit heute weder in einer Mediathek noch sonstwo zu finden. Interessanterweise ist der Film aber auf der Facebook-Seite von Jürgen Ortmüller, des Geschäftsführers des WDSF zu sehen. Eingestellt am 10. Oktober 2015 um 21:07 Uhr. Hat Jürgen Ortmüller irgendwelche Sonderrechte?

    geschrieben von Rüdiger
  2. Interessant, dass der Einspielfilm, der Nina Heinemann in Nürnberg zeigte nun (17.10.2015) nicht mehr abrufbar ist. Soll was vertuscht werden? Ist inzwischen bereits die Landesmedienanstalt aktiv gewesen, weil der Film aus journalistischer Sicht nicht in Ordnung war? Kann sich jeder seinen Teil denken. Mir jedenfalls liegt der Film auf Festplatte vor.

    geschrieben von Rüdiger
  3. P.s. sorry, meine Tippfehler, ich sollte lieber am Computer schreiben, statt mit dem Mini-Handy

    geschrieben von May
  4. Super dargestellt! Ich hoffe, viele lesen es und prüfen selbst alle Punkte, denn selbst erarbeitetes Wissen bildet und macht echte und fundierte Meinung aus. Vor Allem die missionierenden Freunde der Haupt-Delfinariengegner, da hoffe ich, dass sie erkennen, wie da mittels konstruierter ‚Wahrheiten‘ Meinung gemacht wird und damit letztendlich echter Tierschutz vermieden wird. Wer genug recherchiert und nachforscht wird es sehen / erkennen. Und wer will denn nicht, dass seine Empathie und daraus resultierende Spenden und Mühen echte Früchte tragen FÜR Tiere, due reles Leid erfahren und nicht nur zur Meinungsmache aus Beweggründen, due such mir nicht erschließen, benutzt werden. Echtes Tierleid gibt es leider genug. Da brsuchen Menschen NICHTS erfinden ubd dafür Photoshop und andere Programme bemühen.

    geschrieben von May
  5. Sehr gut dargestellt, das Ganze. Ich konnte nicht verstehen, wie so etwas gesendet werden konnte. 0 Recherche und dann Forderung nach Delfinatienschließung aufgrund von Falschbehauptung! Führt jeglichen Tierschutz ad absurdum, dann noch die Luftballon-Aktion. Ich dachte nur:“Plastikmüll am Meer? Das ist ja Hohn!“
    Kenne Barth nicht, sah nur den Ausschnitt, er ist zwar Comedian aber nun für mich mit Stempel:dumm!

    geschrieben von Marie
  6. Es ist immer wieder erstaunlich, wie beharrlich die Manati-Seekühe ignoriert werden, obwohl diese Tiere in der Natur wesentlich stärker bedroht sind, als die Großen Tümmler. Wenn man die Haltung der Delfine vor dem Bau der Lagune durchaus kritisieren konnte, so war die Haltung der Seekühe damals absolut grenzwertig.
    Und wenn von den Kosten der Lagune die Rede ist, fällt das Tropenhaus samt Manati-Becken regelmäßig „hinten runter“ – und das, obwohl es einen ganz erheblichen Teil der Baukosten verschlugen hat.

    Außerdem sollte Herr Mario Barth ruhig einmal das Gebaren sogenannter Delfinschutzorganisationen durchleuchten – da gibt es schon bei einer einzigen Organisation (die Herr Mario Barth nach seiner „Recherche“ auch durchaus bekannt sein müsste) nach meiner Meinung erheblich mehr Unstimmigkeiten zu entdecken, als im gesamten Tiergarten Nürnberg. Und ich kann mir auch sehr gut vorstellen, wie man diese Feststellungen durchaus unterhaltsam aufbereiten kann (ich denke da beispielsweise an die Behauptung, rund um die Färöer-Inseln Pinger versenkt zu haben – offenbar, ohne je dort gewesen zu sein, oder gar eine entsprechende Zahl an Geräten beschafft zu haben – oder die fehlenden Rechenschaftsberichte über den Verbleib der Spendengelder).

    geschrieben von Norbert
  7. Hallo Dani,

    nein, der Rundfunkrat ist nur zuständig für öffentlich rechtliche Sendeanstalten.

    Für Privatsender wie RTL, SAT1 usw. sind die Landesmedienanstalten zuständig, die man zentral über „http://www.programmbeschwerde.de/“ erreichen kann.

    „Programmbeschwerde“ leitet die Beschwerde dann an die zuständige Landesmedienanstalt weiter.

    Wenn Du der Meinung bist, dass da was „falsch“ lief und du etwa dagegen unternehmen willst, kommst Du über diesen Link direkt in ein Online-Beschwerde-Formular http://www.programmbeschwerde.de/beschwerde/

    Viel Erfolg!

    geschrieben von Rüdiger
  8. Ist es nicht ein Fall für den Rundfunkrat, wenn offenkundige Falschinformationen verbreitet werde?

    geschrieben von Dani

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