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3. Stern-Abzug: Plappert Nina nur nach?

Ein weiterer Stern fällt weg. (Foto: Rüdiger Hengl)

Ein weiterer Stern fällt weg.
(Foto: Rüdiger Hengl)

In freier Wildbahn würden Delfine bis zu 100 Kilometer weit schwimmen und bis zu 300 Meter tief tauchen, macht die Hoteltesterin Nina Heinemann dem Zuschauer weis.

Ob ihr Herr Ortmüller oder einer seiner Anhänger den bei Delfinariengegnern sehr beliebten und x-mal kopierten Satz in den Mund gelegt hatte?

Ich könnte es mir sehr gut vorstellen. Denn dieser Satz dient Aktivisten, die regelmäßig die Zoos in Nürnberg und Duisburg verbal attackieren, sehr oft als „Argument“ gegen die Delfinhaltung.

Dieses „Argument“ ist für mich ein Schein-Argument. Man kann nämlich nicht von dem Delfin reden, der angeblich 100 Kilometer weit schwimmt und 300 Meter tief taucht.

Es gibt über 30 Delfinarten. Und bei der einen oder anderen Art bzw. Population mögen diese Rekordleistungen auch zutreffen. Denn Nahrung im Meer wird immer knapper und die Delfine müssen daher immer weitere Strecken schwimmen und immer tiefer tauchen, um an Beute zu gelangen. Zum Vergnügen machen sie das aber bestimmt nicht.

Küsten-Delfine

Doch die Delfine, um die es im RTL-Beitrag ging, sind Große Tümmler, die normalerweise in Küstengebieten leben. Dort genügt ihnen eine geringe Meerestiefe, da sie in seichten Gewässern genug Beute machen können.

Die Delfine von Port River (Photos courtesy of Marianna Boorman)

Die Delfine von Port River
(Photos courtesy of Marianna Boorman)

Ortsansässige Populationen – wie die in der Port-River-Mündung in Australien – leben sogar in unmittelbarer Nachbarschaft zu Menschen und verlasen ihr Gebiet nicht, da genügend Fische da sind, die sie ohne großen Aufwand jagen können.

Außerdem handelt es sich bei einem Großteil der in Nürnberg (und Duisburg) gehaltenen Delfine um Nachzuchten der ersten und zweiten Generation, deren Lebensraum also von Anfang an die zoologische Einrichtung war (wie bei den meisten anderen in Zoos gehaltenen Tieren ebenfalls).

Hier hat die „Spürhündin“ wohl nicht gewissenhaft recherchiert und hätte doch besser den von ihr interviewten Zoodirektor Dag Encke oder einen Delfinpfleger gefragt.

Auch Jürgen Ortmüller darf vor laufender Kamera etwas sagen. Was, erfahrt ihr nach der Werbung – upps, ich meine natürlich auf der nächsten Seite

8 Kommentare

  1. Der auf Seite 1 des Meeresakrobaten-Berichts angesprochene Einspielfilm betreffs der „Luxus-Flipper-Club-Anlage“ ist über den angegebenen Link nicht mehr aufrufbar. Auch ist er für mich seit heute weder in einer Mediathek noch sonstwo zu finden. Interessanterweise ist der Film aber auf der Facebook-Seite von Jürgen Ortmüller, des Geschäftsführers des WDSF zu sehen. Eingestellt am 10. Oktober 2015 um 21:07 Uhr. Hat Jürgen Ortmüller irgendwelche Sonderrechte?

    geschrieben von Rüdiger
  2. Interessant, dass der Einspielfilm, der Nina Heinemann in Nürnberg zeigte nun (17.10.2015) nicht mehr abrufbar ist. Soll was vertuscht werden? Ist inzwischen bereits die Landesmedienanstalt aktiv gewesen, weil der Film aus journalistischer Sicht nicht in Ordnung war? Kann sich jeder seinen Teil denken. Mir jedenfalls liegt der Film auf Festplatte vor.

    geschrieben von Rüdiger
  3. P.s. sorry, meine Tippfehler, ich sollte lieber am Computer schreiben, statt mit dem Mini-Handy

    geschrieben von May
  4. Super dargestellt! Ich hoffe, viele lesen es und prüfen selbst alle Punkte, denn selbst erarbeitetes Wissen bildet und macht echte und fundierte Meinung aus. Vor Allem die missionierenden Freunde der Haupt-Delfinariengegner, da hoffe ich, dass sie erkennen, wie da mittels konstruierter ‚Wahrheiten‘ Meinung gemacht wird und damit letztendlich echter Tierschutz vermieden wird. Wer genug recherchiert und nachforscht wird es sehen / erkennen. Und wer will denn nicht, dass seine Empathie und daraus resultierende Spenden und Mühen echte Früchte tragen FÜR Tiere, due reles Leid erfahren und nicht nur zur Meinungsmache aus Beweggründen, due such mir nicht erschließen, benutzt werden. Echtes Tierleid gibt es leider genug. Da brsuchen Menschen NICHTS erfinden ubd dafür Photoshop und andere Programme bemühen.

    geschrieben von May
  5. Sehr gut dargestellt, das Ganze. Ich konnte nicht verstehen, wie so etwas gesendet werden konnte. 0 Recherche und dann Forderung nach Delfinatienschließung aufgrund von Falschbehauptung! Führt jeglichen Tierschutz ad absurdum, dann noch die Luftballon-Aktion. Ich dachte nur:“Plastikmüll am Meer? Das ist ja Hohn!“
    Kenne Barth nicht, sah nur den Ausschnitt, er ist zwar Comedian aber nun für mich mit Stempel:dumm!

    geschrieben von Marie
  6. Es ist immer wieder erstaunlich, wie beharrlich die Manati-Seekühe ignoriert werden, obwohl diese Tiere in der Natur wesentlich stärker bedroht sind, als die Großen Tümmler. Wenn man die Haltung der Delfine vor dem Bau der Lagune durchaus kritisieren konnte, so war die Haltung der Seekühe damals absolut grenzwertig.
    Und wenn von den Kosten der Lagune die Rede ist, fällt das Tropenhaus samt Manati-Becken regelmäßig „hinten runter“ – und das, obwohl es einen ganz erheblichen Teil der Baukosten verschlugen hat.

    Außerdem sollte Herr Mario Barth ruhig einmal das Gebaren sogenannter Delfinschutzorganisationen durchleuchten – da gibt es schon bei einer einzigen Organisation (die Herr Mario Barth nach seiner „Recherche“ auch durchaus bekannt sein müsste) nach meiner Meinung erheblich mehr Unstimmigkeiten zu entdecken, als im gesamten Tiergarten Nürnberg. Und ich kann mir auch sehr gut vorstellen, wie man diese Feststellungen durchaus unterhaltsam aufbereiten kann (ich denke da beispielsweise an die Behauptung, rund um die Färöer-Inseln Pinger versenkt zu haben – offenbar, ohne je dort gewesen zu sein, oder gar eine entsprechende Zahl an Geräten beschafft zu haben – oder die fehlenden Rechenschaftsberichte über den Verbleib der Spendengelder).

    geschrieben von Norbert
  7. Hallo Dani,

    nein, der Rundfunkrat ist nur zuständig für öffentlich rechtliche Sendeanstalten.

    Für Privatsender wie RTL, SAT1 usw. sind die Landesmedienanstalten zuständig, die man zentral über „http://www.programmbeschwerde.de/“ erreichen kann.

    „Programmbeschwerde“ leitet die Beschwerde dann an die zuständige Landesmedienanstalt weiter.

    Wenn Du der Meinung bist, dass da was „falsch“ lief und du etwa dagegen unternehmen willst, kommst Du über diesen Link direkt in ein Online-Beschwerde-Formular http://www.programmbeschwerde.de/beschwerde/

    Viel Erfolg!

    geschrieben von Rüdiger
  8. Ist es nicht ein Fall für den Rundfunkrat, wenn offenkundige Falschinformationen verbreitet werde?

    geschrieben von Dani

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