In den letzten Tagen überschlagen sich die Medien in ihrer Berichterstattung über eine angebliche Beendigung der Orca-Haltung in SeaWorld/San Diego.
Wasserfall in SeaWorld Orlando
(Foto: Linda)
Wie Dr. Kerstin Ternes – Tierärztin im Duisburger Zoo – in einem Radio-Interview mitteilte und wie man auch auf der Homepage des Themenparks erfahren kann, ist an dieser Meldung nichts dran. Es handelt sich offenbar um eine reine Propaganda-Masche von sensationslüsternen Berichterstattern.
Ausbau des Orca-Areals
Die Orca-Haltung wird nicht beendet, sondern das Management ändert lediglich die herkömmliche Präsentation der „One-Ocean-Vorführung“ in San Diego.
Ab 2017 soll bei den Orca-Präsentationen der Bildungsgedanke in den Vordergrund gerückt werden, so wie das in den beiden deutschen Delfinarien in Duisburg und Nürnberg bereits seit Jahren praktiziert wird.
Statt einer Einschränkung ist ein Ausbau des Orca-Areals geplant. Man kann die Pläne dazu unter Blue World Project ansehen.
SeaWorld ist Rettungsstation für viele gestrandete und verletzte Tiere
Es ist falsch, SeaWorld auf eine Vergnügungs-Show zu reduzieren. SeaWorld erfüllt eine wichtige Aufgabe, was die Rettung, Rehabilitation und Wieder-Zurückfürhung von wilden Tieren angeht. Das darf auf keinen Fall außer Acht gelassen werden.
Also: Nicht auf reißerische Überschriften in den Medien hereinfallen, sondern die eine oder andere Meldung gerne hinterfragen. Informationsmöglichkeiten stehen im Internet en masse zur Verfügung.
Lesetipps
* Delfinhaltung in SeaWorld
* Happy End für vier Grindwale
* SeaWorld rettet Tiere
* Mother Of Deceased Killer Whale Trainer Speaks Out
* The Truth About The Fate of the SeaWorld San Diego Orcas
* Delfinarien
:-D Fast hab ich sowas in der Art erwartet, als ich die Tage einmal (!) im Radio die Nachricht gehört habe (meine Zeitung hat das überhaupt nicht interessiert), dass SeaWorld seine Orca-Show einstellt, an der Haltung aber festhält. Für manche Weltsichten ist anscheinend Cetaceen-Haltung so eng mit Show verbunden, dass das eine ohne das andere unvorstellbar ist.
Allerdings wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Dachte mir schon, dass „Ende der Show“ nicht „Ende der Präsentation“ heißt. Von den Zirkus-Shows halte ich auch nicht viel. Die bedeutendere Nachricht wäre allerdings, wenn Seaworld sein Haltungs- und Bestandsmanagement mehr auf den Ausbau intakter Matrilinien ausrichten und die Tiere nicht so sehr auf ihre Bezugstrainer fixieren würde, damit die Show schön harmonisch aussieht – zumindest kommt es mehr im Moment so vor.