Die Wal-und Delfinschutz-Organisation WDSF kennt offenbar keine Grenzen, wenn es darum geht, infame Mutmaßungen aufzustellen und die Arbeit von wahren (!) Tierschützern in Misskredit zu bringen.
Tolle Rettungsaktion von SeaWorld
Am 12. Dezember 2015 wurde von SeaWorld in San Diego ein Gemeiner Delfin gerettet, der sich bereits zum zweiten Mal in einem schlammigen Untergrund festgesetzt hatte und sich aus eigenem Antrieb nicht mehr befreien konnte.
Das Tier wurde nach einer Erholungsphase inzwischen wieder ins Meer entlassen.
WDSF stellt infame Mutmaßungen an
Der (nach eigenen Angaben auf seiner WDSF-Website) hauptberuflich als Steuerberater – und nicht etwa als Meeresbiologe, Biologe, Veterinär o.Ä. – agierende Jürgen Ortmüller vom WDSF (Wal- und Delfinschutz-Forum mit Sitz in Hagen) weiß offenbar nichts Besseres, als sich auf der WDSF-Facebook-Seite über die Leistungen von Wal- und Delfin-Rettungsstationen (wie SeaWorld in San Diego oder SOS dolfijn in Harderwijk/Niederlande) herabwürdigend auszulassen.
Das WDSF schreibt am 14. Dezember 2015 auf seiner Facebook-Seite:
„Geretteter“ Delfin landet im SeaWorld-Park San Diego
Wir wagen zu bezweifeln, dass der aus dem Schlamm „gerettete“ Delfin jemals wieder in Freiheit schwimmen wird. Ebenso wie in Harderwijk (Holland, s. http://www.wdsf.eu/…/delfinar…/delfinarium-harderwijkholland), wo etliche gestrandete Meeressäuger von „SOS Dolfijn“ unter dem Vorwand der Rettung in kleine Becken gesperrt werden und mit starken Medikamenten „aufgepäppelt“ werden und meist versterben, wird der Delfin vermutlich als „Beute“ im SeaWorld für Showzwecke verbleiben müssen.
In dem Film ist bereits zu sehen, dass der Delfin von einer Betreuerin angeblich das Schwimmen wieder erlernen soll. Das ist absoluter Unsinn, da der Delfin das Schwimmen nie verlernt hat. Vermutlich wird er nun auch darauf trainiert toten Fisch zu essen, um ihn dadurch für die Gefangenschaft gefügig zu machen. Hätte man ihm wirklich artgerecht helfen wollen, wäre er, zumal er offensichtlich nicht verletzt war, unmittelbar nach der Reinigung vom Schlamm (das hätte man auch an der Küste praktizieren können) wieder in die Freiheit entlassen worden.
SOS-Station in Harderwijk
Erst in diesem Sommer konnte ich mich selbst vor Ort von der hervorragenden Arbeit der SOS-Station in Harderwijk/Niederlande überzeugen. Der kleine Schweinswal Bendert, der noch im August in der SOS-Station gesund gepflegt wurde, wurde inzwischen wieder ins Meer zurückgebracht – so wie viele andere Schweinswale vor ihm.
Es ist daher unglaublich, was sich Jürgen Ortmüller da herausnimmt. Mir ist kein einziger Fall bekannt, bei dem das WDSF selbst aktiv einen Delfin gerettet hätte.
Nachtrag vom 29. Dezember 2015: Selbstverständlich hat Ortmüller auch diesen Post vom 14. Dezember 2015 gelöscht (wie etliche andere, die ihm unbequem geworden sind). Erst posaunt er Unverschämtheiten in die Welt hinaus, dann merkt er, dass er Gegenwind bekommt – und schwups löscht er seinen Beitrag. Dann sieht es so aus, als ob er SeaWorld in San Diego oder die SOS-Station in Harderwijk nie angegangen wäre … Screenshots, die seinen „Missgriff“ belegen, liegen jedoch weiterhin vor.
Hier gibt es ein Video über die Delfin-Rettung in San Diego:
http://www.awesomeocean.com/2015/12/16/exclusive-video-rescued-dolphin-returned-ocean/
Ich bin einigermaßen sprachlos!
Auch ein Steuerberater sollte im Laufe der Jahre imstande sein, sich grundlegende Regeln der Wildtierrettung anzueignen:
Wenn ein einzelner Delfin (Kleinwal) strandet, hat dies praktisch immer gesundheitliche Gründe (Infektion, Verletzung, Vergiftung etc.). Ein gesunder Delfin strandet nicht (Grindwale sind da ein eigenes Thema – aber auch die stranden selten einzeln).
So ein Tier einfach wieder ins (tiefere) Wasser zu schmeißen, führt häufig dazu, dass der Delfin elendlich ersäuft – oftmals haben sich die Tiere absichtlich „gebeacht“ (sind absichtlich auf den Strand aufgeschwommen), weil sie sich nicht mehr zum Atmen an der Wasseroberfläche halten konnten. Dass dies aus anderen Gründen (Austrocknung, Überhitzung) ebefalls zum Tode führen kann, haben sie (bewusst oder unbewusst) in ihrer Not in Kauf genommen.
Von daher ist die Aufnahme in ein Pflegebecken (ja, die müssen zumindest anfänglich klein und flach sein, damit man dem Tier effektiv helfen kann) unabdingbar. Ebensowenig kann man von einem geschwächten Delfin (der es aus eigener Kraft kaum schafft, zum Atmen an die Wasseroberfläche zu kommen) erwarten, dass er lebende Fische jagdt! – Die ersten Tage ist da eher Druckbetankung („Flaschenfütterung“) angesagt, damit das Tier nicht verdurstet und verhungert.
Und dass Tiere, die krank/verletzt aufgefunden wurden, zumindest teilweise nicht mehr in der Lage sind, künftig wieder in freier Wildbahn zu überleben, ist auch nicht weiter überraschend.
Im übrigen haben die Parks wie SeaWorld oder Haderwijk gar nicht selbst zu entscheiden, welches Tier wieder ausgewildert wird, und welches nicht. Das entscheiden die zuständigen Behörden nach klaren Kriterien – und diese beinhalten auch, dass man gesundheitlich beeinträchtigte Delfine nicht einfach zum Sterben ins Meer werfen darf – wie es Herr Ortmüller offenbar gerne tun würde.
Allerdings sollte der Steuerberater Jürgen Ortmüller dann auch dazu stehen, dass ihm Delfine nichts, aber auch gar nichts bedeuten und er die ganze Show nur betreibt, um an Spendengelder zu kommen – über deren genaue Verwendung er auffällig beharrlich schweigt.