Im Duisburger Zoo herrscht bei den Mitarbeitern große Betroffenheit: Gestern in den Morgenstunden ist Daisys männliches Delfinkalb gestorben.
Noch am 28. Dezember 2015 hat der Zoo auf seiner Delfinarien-Website darüber berichtet, wie gut Daisys Baby an Gewicht (nämlich 1 kg pro Tag) zunimmt. Es sah alles optimal aus.
Doch wie bei anderen Wildtieren im Zoo beginnt das Aufatmen der Tierpfleger und Tierärzte erst, wenn ein neugeborenes Tier (egal welcher Gattung) sämtliche durch lange Beobachtungen definierten kritischen Phasen überstanden hat.
Auch im durch die Fernsehserie Giraffe, Erdmännchen & Co. äußerst beliebten Zoo Leipzig gibt es immer wieder traurige Vorfälle bei Wildtiergeburten und -aufzuchten. (Siehe hierzu auch Nachwuchs bei den Leipziger Giraffen.)
Gibt man bei GOOGLE dementsprechende Begriffe ein (z.B. „Zoo Jungtier tot 2015“), so erhält man alleine für das gerade vergangene Jahr weit über 17.000 Treffer, die sich auf alle Zoos in Deutschland beziehen.
Nun aber zurück zu Daisys Baby
„Die Sterblichkeit bei Delfinen ist im ersten Monat um einiges höher als in allen anderen Altersklassen. Die Kälber werden also ohne Schutz geboren.
Sie erwerben die Antikörper einzig und allein mit der Aufnahme der Muttermilch. Diese helfen dem Neugeborenen sich mit pathogenen („krankmachenden“) Organismen aus seiner Umgebung auseinanderzusetzen, bis sein eigenes Immunsystem dazu ausgerüstet ist.
In freier Wildbahn werden Neugeborene, die in den ersten Lebenstagen versterben, in den meisten Fällen nicht erfasst, Fehl- oder Totgeburten werden nie erfasst. Diese verschwinden im Meer, da ihre Lungen nie belüftet waren. “ (Quelle: Duisburger Zoo)
Delphis Baby
Ich hoffe, sehr, dass das zweite Delfin-Baby – Delphi brachte am 24. Dezember 2015 ein Weibchen zur Welt – die noch vor ihm stehenden kritischen Phasen bewältigt.
Meine Gedanken sind bei den Mitarbeitern des Duisburger Zoos, die – davon gehe ich aus – sich auch weiterhin vorbildlich um Daisy, Delphi, das Neugeborene und die anderen Delfine im Zoo kümmern werden.
Im Zeitungsartikel stand, dass bei dem Kalb die Kaliumwerte zu hoch waren und es an einem Stoffwechselzusammenbruch starb, außerdem das ein Mensch in dem Fall ins Krankenhaus käme und an den Tropf gelegt würde, was bei einem Delphin natürlich nicht geht.
Weiß jemand, was Kalium, bzw. ein Überschuss desselben bewirkt? Ich bin medizinisch nicht besonders bewandert, schon bei unsereins nicht.
Ich frag lieber hier, denn ich denke, auf der Seite des Zoos wird eine sachgerichtete Frage in dem ganze Geflame ohnehin untergehen, und ich schätze, auch hier sind kompetente Leute anzutreffen. :-)
Ich finde es schön, dass du die Trauer der Mitarbeiter ansprichst, Oliver. Ich kenne ein paar von ihnen persönlich und weiß, was sie leisten und wie sehr sie den Delfinen verbunden sind.
Armer kleiner Delfn und arme Daisy… das macht mich so traurig.
Wie mag es dann erst den Leuten im Duisburger Tierpark gehen, die sich die vergangenen zwei Wochen Tag und Nacht um den Nachwuchs gekümmert haben?
Benamin hat ja im letzten Biologen-Blog geschrieben, wie sehr man seinen Schützlingen verbunden ist und wenn so ein Tier stirbt ist es fast so, als würde ein guter Freund sterben.
Ich hoffe so sehr, dass das andere Delfinchen es schafft!