Die Ölpest, die vor fast ziemlich genau sechs Jahren (20. April 2010) im Golf von Mexiko etlichen Menschen und vielen Meerestieren das Leben gekostet hat, ist auch für eine große Anzahl an Todesfällen unter jungen Delfinen, die jünger als ein Jahr waren, sowie für viele Delfin-Fehlgeburten verantwortlich.
Zu diesem Ergebnis kamen Studien, die in einem besonders von der Öl-Katastrophe belasteten Untersuchungsgebiet vorgenommen worden waren. Es erstreckt sich von West-Florida bis zu den Grenzen von Louisiana und Texas. In diesem Gebiet wurde offenbar insgesamt zwölfmal ein Massensterben unter Delfinen dokumentiert.
Die im Deepwater-Horizon-Katastrophengebiet angeschwemmten Föten oder neugeborenen Delfine seien deutlich kleiner gewesen als bei Delfinen, die nicht von der Ölpest betroffen waren, wurde von Wissenschaftlern festgestellt.
Lungenschäden
Insgesamt wurden die Kadaver von 69 Jungtieren untersucht. 88 Prozent von ihnen wiesen Lungenschäden auf. Bei Delfinen aus anderen Regionen waren es dagegen nur 15 Prozent. Die Lungen der Babydelfine haben sich offenbar im Mutterleib nicht richtig entwickeln können.
Die Forscher fanden außerdem heraus, dass trächtige Delfine massive Gesundheitsprobleme hatten. Bei etlichen wurden Infektionskrankheiten wie Brucellose festgestellt.
An den Folgen der Öl-Katastrophe starben im nördlichen Teil des Golfs von Mexiko 1.400 Wale und Delfine. Die häufigsten Krankheiten bei den Meeressäugern, die zwischen 2010 und 2012 von Forschern der NOAA (National Oceanic and Atmosheric Administration) diagnostiziert wurden, waren Beeinträchtigungen der Nebennieren sowie eine bakterielle Lungenentzündung.
Bei anderen Tierarten wurden Herzerkrankungen (Thunfische) und ein abnormales Schwimmen (Goldmakrele) festgestellt.
(Quellen: Hundreds of baby dolphin deaths tied to BP’s Gulf oil spill, Gulf of Mexico perinatal dolphin deaths likely result of oil exposure, „Deepwater Horizon“-Desaster führte zu Delfin-Sterben)
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