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Grausame Tötung von Grindwalen


Marna Frida Olsen lebt auf den Färöer Inseln. Sie war offenbar Augenzeugin der Grindwal-Schlachtung am 26. Juli 2016 in Hvannasund, bei der etwa 150 Grindwale getötet wurden.

Grindwalfang auf den Färöer Inseln, LWL Münster  (Foto: Rüdiger Hengl)

Grindwalfang auf den Färöer Inseln, LWL Münster
(Foto: Rüdiger Hengl)

Ihre Beobachtungen und Gedanken zur aktuellen Grindwal-Jagd habe ich versucht zu übersetzen. Im Anschluss an meine Übersetzung habe ich Marnas Originaltext angefügt.

Übersetzung

„Die Jagd auf Grindwale letzte Nacht in Hvannasund war schrecklich. Sechs Wale schwammen noch eine Weile im blutigen Wasser, während ihre Familienmitglieder bereits tot am Strand lagen.

In diesem Fall kann man ganz und gar nicht davon sprechen, dass die Tötung schnell und ohne großes Leiden für die Tiere ablief. Eine Jagd bedeutet immer Angst und Stress für die Tiere. Bei jeder Schlachtung hören und sehen die Wale, wie ihre Artgenossen getötet werden, bevor sie selbst drankommen. Das ist eine Grausamkeit gegen Tiere, die nicht akzeptiert werden darf.

Als die ersten 100 Wale getötet worden waren, verfolgten Boote eine Wal-Gruppe, die entkommen war. Diese Tiere wurden anschießend in der gleichen Bucht geschlachtet wie ihre Artgenossen. Sie mussten zuvor durch das Blut ihrer Familienangehörigen schwimmen. Das darf nicht akzeptiert werden.

Bei der aktuellen Jagd schwammen außerdem einige Wale lange Zeit (ca. zwei Stunden) im Fjord, weil es den Jägern nicht gelang, sie schnell zu töten. Man mag sich nicht vorstellen, welchen Horror die Grindwale erlebt haben.

Dies ist eines der Beispiele dafür, die zeigen, was falsch laufen kann. Man sollte endlich den ethischen Faktor bei einer solchen Schlachtung mit in Betracht ziehen und sich fragen, ob es nicht an der Zeit ist, dass wir die Tiere nicht töten, sondern schützen und respektieren sollten.“

Grindwaljagd auf den Färöer Inseln (Foto: Eileen Sanda/Wikimedia)

Grindwaljagd auf den Färöer Inseln
(Foto: Eileen Sanda/Wikimedia)

Marnas Originaltext

This is an English translation of a letter to the editor that I wrote this morning:

„The grindadráp (pilot whale hunt) in Hvannasund last night was horrible animal cruelty. 6 whales were still alive and swimming in the fjord for a long time, while their family members were lying dead on the beach and the sea was coloured red with their blood.

In this case one cannot say that the killing went „swiftly and well“. A grindadráp always causes anxiety and stress to the whales. It is also part of any grindadráp that whales see and hear their family being killed before it is their turn. This is animal cruelty that should not be accepted.

When the first 100 and some whales were killed, some boats went after the small group of whales that had escaped the first drive hunt. These were killed on the very same killing beach and therefore had to go through the horror of swimming through the bloody water. This too should not be accepted.

What also happened this time around was that a few whales were alive and swimming in the fjord for a long time because the hunters did not manage to drive them in. Neither did they make an effort to do so before two hours after the killing process was over and they were transporting the dead whales to the other side of the pier. One cannot imagine what horror these whales have gone through.

This is one of many examples of how things can go wrong – and do go wrong – during a grindadráp. This is also an encouragement to reflect over the ethics in relation to this practice and the question whether time has come to choose to protect and respect these animals that we owe our thankfulness to for what they have given us through time.“

Thank you for reading and thank you for all the good you do for whales and dolphins as well as other animals!
– Marna
(Quellen: in.fo/news und Facebook Grindaboð.fo sowie Marna Frida Olsen)

Hintergrundinformationen über die Grindwal-Jagd auf den Färöer Inseln unter SOS – Färöer Inseln.

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