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Neu entdeckter Schnabelwal


Ein im Juni 2014 in Alaska (St. George Island) angeschwemmter Schnabelwal wurde nun von Wissenschaftlern als neue Art bestimmt.

Berardius (Illustration: Uko Gorter)

Berardius
(Illustration: Uko Gorter)

Der Kadaver des Meeressäugers maß 7,30 Meter. Zunächst glaubte man, es handele sich um einen Baird-Schnabelwal – mit elf bis 13 Metern der größte bekannte Schnabelwal. Gestrandete Schnabelwale dieser Art werden im o.g. Gebiet gelegentlich entdeckt.

Eine genauere Untersuchung ergab allerdings, dass die Hautfärbung des toten Tieres dunkler und die Rückenflosse größer und weiter hinten angesetzt war als beim Baird-Schnabelwal. Außerdem war der Meeressäuger für einen ausgewachsenen Baird-Schnabelwal zu klein, die Zähne dagegen waren abgenutzt und vergilbt wie bei einem alten Tier.

Die Abbildung oben stammt von Uko Gorter. Der Illustrator, der sich auf wissenschaftliche und naturhistorische Themen spezialisiert hat, stellt den neu entdeckten Wal nach seinen Vorstellungen und den Erkenntnissen der Wissenschaft dar.

Japanische Fischer nennen den Wal „Rabe“

Japanische Fischer, denen dieser Wal bereits in den 1940ern aufgefallen war, nennen den Schnabelwal „Rabe“. Er wird der Gattung Berardius zugeordnet (ebenso wie der Baird-Schnabelwal und der Arnoux-Schnabelwal) und kommt in einer Gegend im Nordpazifik vor, wo seit Jahrzehnten Walforschung betrieben wird.

Für Vergleiche wurden DNA-Proben von Walen aus dem Ochotskischen Meer sowie Knochenpulver von Walskeletten aus Museen herangezogen. Wissenschaftler untersuchten außerdem Schädel und Schnäbel verschiedener Schnabelwale und analysierten Aufzeichnungen von japanischen Walfängern.

Schnabelwal-Skelett hing an Decke eines Gymnasiums

Forscher hängten für Untersuchungszwecke sogar ein Skelett ab, das in einem Gymnasium auf den Aleuten hing.

„Es ist unglaublich, dass man heutzutage noch neue Arten entdeckt, die länger als sechs Meter sind“, staunt der Molekular-Biologe Phillip Morin vom NOAA Southwest Fisheries Science Center.

Mithilfe der DNA-Forschung haben Wissenschaftler in den vergangenen 15 Jahren fünf neue Walarten entdeckt. Zwei davon waren Delfine.

Unter den 88 bekannten Walarten befinden sich 22 Schnabelwale. Schnabelwale sind Tiefseetaucher.
(Quellen: NOAA Fisheries, eurekalert.org, nationalgeographic.com)

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