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Zahl der toten Delfine steigt


Aus Bulgarien und Rumänien kommen schlechte Nachrichten.

Toter Delfin in Netz, LWL Münster  (Foto: Rüdiger Hengl)

Toter Delfin in Netz, LWL Münster
(Foto: Rüdiger Hengl)

Über 100 – manche sprechen von mehreren Hundert – Delfine wurden an der Schwarzmeerküste tot angeschwemmt. Nur ein Bruchteil der Kadaver wird an Land gespült. Die meisten toten Delfine sinken auf offenem Meer und von niemandem bemerkt auf den Meeresgrund. Nur fünf bis zehn Prozent der Kadaver werden an Land getrieben.

Zahl der verendeten Delfine steigt

Bis Juli 2016 fand man – laut offiziellen Angaben von Bulgarien – 108 tote Tiere. Das sind offenbar viel mehr als in den Jahren davor. Die Umweltgruppe „Rettet die Korallen“ zählte sogar 300 Tiere.

Umweltschützer und Touristen an der Schwarzmeerküste sind entsetzt über so viele tote Delfine.

Vor allem junge Delfine sind die Opfer

Vor allem junge Delfine verfangen sich in den Fischernetzen und sterben darin.

Doch Trauer löst diese Beobachtung bei den Fischern wohl weniger aus. Sie sehen die Delfine als ihre Jagdkonkurrenten.

Dabei weiß man schon lange, dass nicht Delfine für den Rückgang von Fischbeständen verantwortlich zu machen sind, sondern ganz allein der Mensch.

Strafen werden nicht verhängt

10.000 Euro oder fünf Jahre Haft – so lautet die Höchststrafe für die Tötung eines Delfins in Bulgarien. Diese Strafe wurde aber offenbar noch nie verhängt. Obwohl Delfine mit Einschusslöchern gefunden wurden.

Der Ministerpräsident Bulgariens – Boiko Borisow – versprach Mitte Juli, den Fischfang dort zu verbieten, wo sich Delfine aufhalten. Die bulgarischen Fischerverbände wollen dieses Verbot nicht hinnehmen. Es seien 7.000 Jobs in Gefahr, wehrt sich ihre Lobby.

Ein großes Problem sind auch illegale Fischer, die sich nur schwer kontrollieren lassen. Außerdem treiben verloren gegangene Geisternetze ihr Unwesen und kosten vielen Delfinen das Leben.

Der Aktivist Atanas Rusew, glaubt, dass die Behörden in Bulgarien kein Interesse an einer Beschränkung des Fischfangs hätten und auf Zeit spielen würden.
(Quelle und weitere Informationen: Die Delfin-Tragödie im Schwarzen Meer)

2 Kommentare

  1. Einige hundert Tiere klingt vielleicht auf den ersten Blick garnicht dramatisch, wenn auch es natürlich für jedes einzelne Tier dramatisch ist. Diese Zahl könnte (im Regefall) keine ganze Arz bedrohen, sondern höchstens den lokalen Bestand. Nur haben wir hier beim Schwarzmeertümmler den besonderen Fall, dass der lokale Bestan gleichzeitig die einzige Population dieser (Unter)art darstellt, ähnlich wie der Maui-Delphin in Neuseeland und der Vaquita im Golf von Kalifornien. Da stellt sich die scheinbar kleine Zahl ganz anders dar.

    geschrieben von Dani
    1. Vielen Dank für deinen Kommentar, Dani!

      Immer wieder hört und liest man vom Bestandsrückgang einer bestimmten Delfin-Population. Und das weltweit.

      Siehe zu diesem Thema auch den Beitrag von Stefan Hintsche (Diplom-Biologe) über die kalifornischen Delfine.

      http://www.meeresakrobaten.de/2015/03/genetische-unterschiede-bei-den-kalifornischen-delfinen/

      geschrieben von Susanne

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