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Bulgariens Delfine sind bedroht


In einem Film, der bei faz.net eingestellt ist, erfährt man etwas über das problematische Verhältnis zwischen Delfinen und den örtlichen Fischern in Bulgarien sowie über das Massensterben von Delfinen, das von Umweltschützern auf die illegale Treibnetzfischerei zurückgeführt wird.

Todfund in Waterville/Westirland (Foto: H.W.)

Toter Meeressäuger
(Foto: H.W.)

Netzeflicken kostet viel Zeit

Ein erboster Fischer zeigt die Löcher in einem Netz. Diese wären manchmal sogar so groß wie sein Boot oder eine Türe oder ein Auto, schimpft er. Alle stammen von Delfinen. Die Meeressäuger würden sehr viel Arbeit verursachen, da er und seine Kollegen die Löcher in den Netzen flicken müssten. Und das würde viel Zeit in Anspruch nehmen.

Der Fischer Georgi Pejtschew und seine Kollegen sind sich einig: Es gibt zu viele Delfine im Schwarzen Meer.

Massensterben wegen illegaler Fischerei

Andere beklagen, dass viel zu viele Delfine umkommen. Mehr als 400 Delfine wurden in diesem Jahr tot an die Strände gespült. Umweltschützer machen dafür die industriell betriebene Treibnetzfischerei verantwortlich.

Die toten Delfin-Babys würden einfach aus den Netzen genommen und ins Meer geworfen, erzählt Atanas Rusev von der Umweltorganisation „Rettet den Koral-Strand“.

Aber auch Geisternetze machen den Delfinen zu schaffen. Das sind Netze, die verloren gingen und in denen sich die Delfine verfangen.

Trotz Kontrolle werden kaum Wilderer gefasst

Der Fischfang wird in Bulgarien von drei Institutionen kontrolliert, erklärt Pejtschew dem Reporter: von der Meeresadministration, von der Grenzpolizei und von der Fischereibehörde. Alles, was auf dem Meer passiert, können die Mitarbeiter dieser drei Institutionen auf ihren Monitoren beobachten.

Doch die oft illegale Fischerei spielt sich weiter draußen auf offenem Meer ab – etwa 40 bis 50 Seemeilen von der Küste Bulgariens entfernt. Die kleinen Boote der Kontrolleure sind nicht sehr schnell und nicht einmal hochseetauglich.

Nur wenige Wilderer können also erwischt werden.

Die Umweltschützer fordern ein Verbot der Treibnetzfischerei. Sie sind sich sicher, dass das Massensterben der Delfine mit dieser Fischereitechnik zusammenhängt.

Bis hier keine Abhilfe geschaffen wird, müssen die örtlichen Fischer es erdulden, dass die Delfine – vielleicht wegen Nahrungsmangels – an ihre Netze gehen.
(Quelle: Illegaler Fischfang bedroht Bulgariens Delfine)

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