Dass sich Delfine häufig an Aquakultur-Farmen gütlich tun, habe ich hier schon öfters berichtet. Bekannt ist auch, dass Delfine am Ende der Nahrungskette stehen und sich somit sehr viel Giftstoffe in ihrem Körper anlagern. Dieses stammt aus für Lebewesen gefährlichen chemischen Verbindungen, die ins Meer gelangen.
Nun ist eine weitere Giftquelle bekannt geworden. GREENPEACE berichtet in verschiedenen Medien darüber.
Problemfall Aquakultur
Gerade jetzt zu Weihnachten gehen große Mengen Fisch über die Ladentheke – am liebsten Lachs. Er gilt als gesund, doch Fisch aus konventioneller Aquakultur hat es in sich: Anfang dieses Monats hat Greenpeace 54 Fischprodukte – aus Lachs, Forelle, Dorade und Wolfsbarsch – auf die Substanz Ethoxyquin untersuchen lassen:
In allen 38 Speisefischen aus konventionellen Aquakulturen stecken hohe Mengen an Ethoxyquin – einer Chemikalie, die bis zu ihrem Verbot durch die EU im Jahr 2011 auch als Pflanzenschutzmittel eingesetzt wurde. Für Fleisch gilt ein Grenzwert von 50 Mikrogramm pro Kilogramm, bei Fisch sucht man ihn vergeblich.
Ethoxyquin in Zuchtfisch
Doch wie kommt Ethoxyquin in den Zuchtfisch?
Anders als Wildfisch muss Zuchtfisch gefüttert werden. Dazu jagen Fangschiffe hauptsächlich vor der Westküste Südamerikas riesige Mengen Sardellen, die in Fabriken zermahlen und zu Fischmehl verarbeitet werden. Damit dieses auf dem wochenlangen Transport nicht verdirbt, wird es mit Ethoxyquin versetzt. So landet es in Speisefischen und später auf unseren Tellern.
Grund genug für Greenpeace, der Sache nachzugehen und Fischprodukte im Labor analysieren zu lassen. …
Mitmach-Aktion
Die Ergebnisse der aktuellen Untersuchungen zeigen, dass Zuchtfische wie Lachs und Forelle deutlich mit Ethoxyquin belastet sind. Das wäre vermeidbar.
Obwohl lange bekannt, unternehmen die großen Supermärkte und Discounter nichts, damit der Gebrauch dieser als Pflanzenschutzmittel längst verbotenen Chemikalie auch für Fischprodukte untersagt wird! …
GREENPEACE hat die Kontaktdaten und -formulare der beprobten Supermarktketten zusammengestellt.
Die Organisation bittet die Verbraucher nun, dass diese sich direkt an „ihren“ Markt wenden und nachfragen sollen, was dieser unternehmen will, damit Ethoxyquin aus allen Fischprodukten schnellstmöglich verschwindet. Sollten die Verbraucher eine Antwort vom Marktleiter erhalten, so bittet GREENPEACE darum, sie an die Organisation weiterzuleiten.
Auch GREENPEACE hat die Märkte angeschrieben mit der dringenden Bitte, zukünftig Produkte, die Ethoxyquin enthalten, aus dem Sortiment zu verbannen.
Weihnachtsmenü
Für das Weihnachtsmenü gibt GREENPEACE folgenden Rat: Essen Sie bewusst Fisch und schauen Sie beim Fischkauf genau hin.
Wildfisch enthält kein Ethoxyquin, da er nicht gefüttert wird. Welcher davon aus gesunden Beständen stammt und mit schonenden Methoden gefangen wurde, kann man im Greenpeace-Fischratgeber nachlesen.
(Quelle: GREENPEACE)