Was bedeutet persönliche Freiheit?
Persönliche Freiheit beinhaltet nämlich auch die Freiheit von Angst, Krankheit und Hunger, repräsentiert durch die wichtigen sozialen Werte der Sicherheit, Gesundheit und Versorgung.
Genau diese kann die Natur gar nicht bieten, menschliche Einrichtungen für Tierhaltung jedoch schon.
Was Zoos allein den Tieren nehmen, ist die unbegrenzte Bewegungsfreiheit. Die jedoch braucht kein Tier, wenn es gleichzeitig frei von Angst, Krankheiten und Hunger ist.
In Wahrheit werden also in den von Menschen betreuten Einrichtungen die Tierrechte am meisten geachtet und geschützt, was Tierrechtler natürlich nie zugeben würden.
Ebenso gehört zur individuellen Freiheit die Entscheidungsfreiheit. Dass die bei Tieren insgesamt durch deren instinktive Lebensweise weit niedriger liegt als bei uns Menschen, wird von Tierrechtlern ignoriert.
Die Hinderung an der Fortpflanzung beschneidet Rechte
Trotzdem sind ausgerechnet sie es, die die individuelle Freiheit der Tiere am meisten bedrohen. Denn in ihren Kampagnen gegen Zoos wird immer wieder die Einstellung der Zucht verschiedenster Tierarten gefordert.
Die Partnerwahl und Fortpflanzung jedoch stellen das wichtigste Grundbedürfnis, ja sogar den Grund des Lebens dar.
In der Natur haben sich hier teils sehr komplexe Auswahlkriterien entwickelt, auf Grundlage derer Tiere entscheiden, mit wem sie sich paaren.
Dass diese Auswahlmöglichkeiten in Zoos begrenzter sind, will ich hier gar nicht von der Hand weisen. Die Tierrechtler jedoch wollen den Tieren diesen Aspekt der Freiheit gleich ganz streichen. Mit der Begründung, dass dann zukünftig weniger „leidende“ Tiere entstehen.
Mal abgesehen davon, dass dieses „Leiden“ in den meisten Fällen ein reines Fantasieprodukt geschickter Krawallmacher in den Medien ist, ist es einfach rücksichtslos brutal, den jetzt lebenden Individuen ein so fundamentales Bedürfnis zu verweigern, weil dadurch rein theoretische Individuen, die es noch gar nicht gibt, nicht mehr in „Gefangenschaft“ leben müssen.
Tierrechtler verletzen Recht auf Freiheit
Das Recht auf Freiheit wird von den Tierrechtlern am meisten verletzt, wenn sie es den Tieren nicht erlauben wollen, diese Entscheidung selbst zu treffen.
Nein, Tierrechte in dieser Konzeptform helfen niemandem. Weder gefangenen noch wilden Tieren. Das Recht auf Leben jedes einzelnen Tieres ist nicht durchsetzbar. Zudem ist es klar, dass ein Recht auf Leben für Nutztiere ein simples Aussterben zur Folge hätte. Ziemlich sinnlos also.
Was hilft, sind Schutzräume
Am meisten helfen wir den Tieren dadurch, dass wir Gesetze zum größtmöglichen Schutz ihrer Lebensräume schaffen, mit den Ressourcen der Erde sorgsam umgehen und möglichst wenig stören.
Umweltschutz bedeutet Tierrechte achten und schützen.
Und Artenschutz benötigt Wissen und Nachzucht in Menschenhand, weil schon viel zu viel Schaden angerichtet wurde.
Die Zoos sind hier Kämpfer für Tierrechte in der ersten Reihe.
Eine kontrollierte Zucht und Haltung von Tieren ist kein Verbrechen, sondern Verantwortung für die Schöpfung und unsere Möglichkeit, jeder Art ihre Existenz zu gewährleisten, die sie sich im Überlebenskampf der Natur mühsam gesichert hat.
Wir dürfen dies nicht so einfach aufs Spiel setzen. Umweltschutz und Artenschutz Hand in Hand bedeuten Tierschutz. Und nur dadurch werden die Rechte der Tiere auch geachtet.
Großmäulige Helden hinterm Schreibtisch, die nur stänkern können, haben bisher noch nie etwas zustande gebracht.
Wie diese Leute manipulieren und kontrollieren, erkläre ich dann im nächsten Teil, der voraussichtlich im Januar 2017 erscheinen wird.
Bis zum nächsten Mal!
Euer Benjamin
Zu den Teilen 1 bis 15 meines BIOLOGEN-BLOGS geht es hier.
Hallo Benjamin,
während der Lektüre Deines Artikels ist mir immer wieder ein Gedanken gekommen, den Du dann am Ende ebenfalls aussprichst: „Am meisten helfen wir den Tieren dadurch, dass wir Gesetze zum größtmöglichen Schutz ihrer Lebensräume schaffen, mit den Ressourcen der Erde sorgsam umgehen und möglichst wenig stören.“
Ich denke, das ist genau der Punkt und die Aufgabe des Gesetzgebers und macht viel mehr Sinn, als Tiere und Menschen auf eine Stufe stellen zu wollen; Zumal ja auch verschiedene Tierarten auch ganz unterschiedliche Bedürfnisse haben, muss man – neben den allgemeinen Zielen der Erhaltung der Lebensräume – auch auf die Bedürfnisse der einzelnen Spezies eingehen.
Um es mal extrem auszudrücken:
Ein Wal könnte einem Wahlrecht bei den Bundestagswahlen sehr wenig anfangen, aber wenn die Staatengemeinschaft es schafft, den Lärm in den Meeren zu verringern, etwas gegen die Treibnetze zu unternehmen und den Walfang konequent ächtet, dann wären das Walrechte, von denen die Wale wirklich etwas hätten