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Orca Tilikum ist gestorben


Tilikum, der nach Keiko („Free Willy“) wohl berühmteste in menschlicher Obhut gehaltene Orca, ist am 6. Januar 2017 im SeaWorld Orlando gestorben.

Orca als indianisches Motiv, aufgenommen in der Ausstellung „Totempfahl und Potlatch“, Öttingen, 2005
(Foto: Susanne Gugeler)

Tilikum litt schon längere Zeit an einer gefährlichen Lungenentzündng, die ihm nun wahrscheinlich auch das Leben kostete. Die genaue Todesursache wird nach der Obduktion veröffentlicht.

SeaWorld Orlando schreibt auf seiner Website, dass der Tod von Tilikum mit großer Trauer bekannt gegeben wird. Der mächtige Orca-Bulle starb im Kreis seiner Betreuer und Tierärzte, die rund um die Uhr bei ihm waren.

Tilikum wurde – nachdem bei ihm die Lungenentzündung diagnostiziert worden war – mit verschiedenen medizinischen Maßnahmen behandelt.

Der Schwertwal, der ungefähr 36 Jahre alt wurde, hat – laut SeaWorld – Millionen Besucher inspiriert, sich um seine Artgenossen im Meer zu kümmern bzw. sich über diese Zahnwalart zu informieren.

SeaWorld hält aktuell noch 22 Schwertwale in Orlando, San Antonio und San Diego.

Auch an tödlich verletzte Trainerin wird erinnert

In Zusammenhang mit Tilikum nennt SeaWorld auch die Trainerin Dawn Brancheau. Sie wurde am 24. Februar 2010 bei einer Show vom Orca Tilikum ins Wasser gezogen und dabei tödlich verletzt. In Dawn Brancheaus Namen wurde eine Stiftung ins Leben gerufen, die sich um die Belange von Kindern und Tieren kümmert.

Mehr zu Tilikum auf der Website von SeaWorld Orlando.

Delfinariengegner posten zum Teil abscheuliche Kommentare

In Facebook kann man zum Teil abscheuliche Beiträge zum Ableben von Tilikum lesen. So postet die Userin Krisztina K. auf der Seite des Wal- und Delfinschutzforums (WDSF) Folgendes:

„Ihr Vixmendchen habt ihn zu eurem Vergnügen eingesperrt, gefüttert, dressiert und da er darunter gelitten hat, auch getötet. Die PR zahlen sie von den Eintrittspreisen um dann noch mehr Wale anzuschaffen, die dann tierärztlich besser gespritzt werden. Tot den Wärtern, Eventmanagern, Tiertrainern und allen die von seinem Tot leben auch denen die zahlen um das zu sehen!“
(Stand: 7. Januar 2017)

Da der Chef der Einmann-Organisation WDSF – Jürgen Ortmüller – die Todeswünsche von Krisztina K. auf seiner Internetpräsenz stehenlässt (Stand 9. Januar 2017), gehe ich davon aus, dass er eine derartige Wortwahl akzeptiert.

Ich glaube, da erübrigt sich jeglicher Kommentar …

5 Kommentare

  1. Vielen Dank für eure Beiträge!

    Oliver, ich finde es toll, dass du die moderierte Form der Kommentarfunktion unterstützt, auch wenn diese manchmal eine längere Wartezeit von euch abverlangt. ;o))

    Was die beleidigenden Facebook-Einträge angeht, so muss man sie als Betreiber der Seite nicht gleich löschen, aber zumindest kann man sich in einem Kommentar davon distanzieren.

    Ich sehe das auch so wie Dani. „So äußern sich keine Tierschützer, sondern Menschenhasser.“

    Rüdiger, dass Jürgen Ortmüller beleidigende Kommentare offenbar akzeptiert, habe ich u.a. auch in diesem Beitrag aufgezeigt: http://www.meeresakrobaten.de/2015/03/trieben-hasstiraden-delfintrainer-in-den-tod/

    geschrieben von Susanne
    1. Hallo Susanne,
      ich denke, das ist ein ganz passendes Beispiel.
      Ich kann die Wut der Tierfreunde verstehen und auch ich war über diesen Fall empört und bin der Meinung: wenn ein Trainer ein Tier tritt, dann gehört er wegen Tierquälerei verurteilt und sollte zudem nie wieder einen Fuß in ein Delfinarium setzen dürfen.
      Aber dann bitte mit einer ordentlichen Untersuchung und einem Gerichtsverfahren.

      Klar, instinktiv denkt man dann schon mal: „Na, den sollte man mal genau so behandeln, wie er seine Delfine behandelt hat!“ – doch das ist ein Unterschied, ob das jemand denkt oder ob er einem öffentlich den Tod wünscht.

      Durch den „Shitstorm“, den dann Leute mit Todesdrohungen losgelassen haben, wurde der Mann wohl mit in den Tod getrieben – und egal, was der Mann gemacht hat: gerade dadurch, dass man ihm dennoch ein rechtsstaatliches Verfahren zubilligt, zeigen wir doch, dass es um Recht und nicht um Rache geht.
      Die Hetzer haben meiner Meinung nach eine Mitschuld und sollten sich fragen, ob sie denn wirklich so viel besser sind als ein Tierquäler.

      geschrieben von Oliver
  2. Ich weiß schon, warum ich um Soziale Medien wie Facebook, Whatsapp & Co einen großen Bogen mache.
    Leider ist es heute eher die Regel als die Ausnahme, dass Leute mit solchen Verbalentgleisungen, Beschimpfungen und Drohungen ihre „Meinung äußern“ und teilweise Dinge von sich geben, die eigentlich ein Fall für die Staatsanwaltschaft sind.

    Ich würde nicht so weit gehen, dem Betreiber einer Internetseite zu unterstellen, dass er die Meinung teilt, die andere auf seiner Seite posten – sofern die Kommentare zeitnah wieder vom Admin gelöscht werden.

    Um sicher zu gehen, dass so etwas passiert, bleibt eigentlich nur die Möglichkeit eines moderierten Forums wie hier, in dem Beioträge erst mal gecheckt werden, bevor man sie auf die Menschheit loslässt.
    Der Nachteil dieser Methode ist natürlich, dass man dann als Seitenbetreiber täglich kucken muss, was an neuen Beiträgen da ist, um diese freizuschalten und dass man als Kommentator einige Stunden warten muss, bis der Eintrag erscheint, was die Diskussion zwangsläufig ausbremst.
    Und dann gibt es natürlich noch die „Experten“, die sofort ihre Meinungsfreiheit bedroht sehen und empört „Zensur“ rufen, wenn nicht alle Beleidigungen von ihnen wörtlich veröffentlicht werden.

    Aber dann ist mir lieber ein Forum wie hier mit wenigen, dafür aber hochwertigen Kommentaren (gerne auch kritisch und kontrovers) lieber als eines, in dem die Leute nur noch eufeinander losgehen und Beschimpfungen wichtiger sind als Fakten oder Meinungsaustausch

    geschrieben von Oliver
  3. Es ist nicht zum ersten Mal, dass das WDSF bzw. dessen Anhänger mit verbalen Entgleisungen auffallen und der WDSF-Geschäftsführer diese Entgleisungen viel zu lange toleriert.

    http://www.derwesten.de/staedte/hagen/tierschutzgruppe-in-hagen-laesst-menschenverachtende-facebook-kommentare-zu-id7584872.html

    Das geziehmt sich nicht für den Geschäftsführer einer auf dem Papier (und nur auf dem Papier!) gemeinnützigen Organisation.

    geschrieben von Rüdiger
    1. So äußern sich auch keine Tierschützer, sondern Menschenhasser.

      geschrieben von Dani

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