Seit letztem Mai ist die Anzahl der Vaquitas noch einmal um die Hälfte gesunken. Waren es damals noch 60 Tiere, die vor der Küste Mexikos im Norden der Bucht von Kalifornien gesichtet wurden, sind es nach einer aktuellen Zählung nur noch 30 Schweinswale.
Der kleine Wal Vaquita steht kurz vor dem Aussterben. Obwohl Kiemennetze, für zwei Jahre (von April 2015 bis April 2017) in diesem Gebiet verboten sind und es auch Kontrollen gibt, ist der kleine Meeressäuger offenbar nicht mehr vor dem Aussterben zu retten.
Vaquitas sollen in geschütztes Gebiet gebracht werden
Es gibt nun Überlegungen, einige der letzten Vaquitas einzufangen und in ein geschütztes Gebiet zu bringen, wo sie vor der Kiemennetzfischerei und anderen Bedrohungen sicher sind. Sobald die Kiemennetzfischerei erfolgreich und auf Dauer eingestellt ist, werden die Tiere wieder in ihren ursprünglichen Lebensraum entlassen. So ist jedenfalls der Plan.
Ob das klappt, ist natürlich fragwürdig. Die Mitglieder von porpoise.org bitten jedoch darum, die einzige Rettungsmöglichkeit für den kleinen Schweinswal zu unterstützen.
Zwei enge Verwandte des Vaquitas – der Glattschweinswal und der Gewöhnliche Schweinswal werden bereits seit Jahren erfolgreich in menschlicher Obhut gehalten. Der Glattschweinswal hat sich in einem Schutzgebiet sogar vermehrt.
Plan soll im Frühjahr umgesetzt werden
Die wenigen Vaquitas, die es noch gibt, zu finden, ist sehr schwierig. Und ob sie in einem abgegrenzten Meeresrefugium überleben, weiß man nicht, da es noch keine Erfahrungen mit der Haltung dieser Art gibt. Doch es ist letztendlich die einzige Chance, zu verhindern, dass der kleine Schweinswal ausstirbt. Im Frühjahr soll der Plan umgesetzt werden.
1930 zählte man noch ca. 5.000 Wale in diesem Gebiet. Es sind also gerade einmal 0,6 Prozent der ursprünglichen Anzahl übrig geblieben.
Illegale Fischerei ist größte Bedrohung
Für das Verschwinden des Schweinswals ist die illegale Fischerei verantwortlich. Noch immer wird in dieser Gegend der Totoaba gefangen, ein bei den Chinesen sehr beliebter Fisch. Vor allem die Schwimmblasen werden hoch gehandelt. Für eine einzige Schwimmblase erhalten die Fischer auf dem Schwarzmarkt bis zu 10.000 US-Dollar.
In die Fangnetze schwimmen auch die kleinen Meeressäuger. Sie ersticken darin oder werden schwer verletzt, wenn sie sich aus eigener Kraft wieder befreien wollen.
Es gibt zwar ein Verbot für die Benutzung von Kiemennetzen, doch das Verbot läuft im April 2017 aus. Die Organisation Vivaquita versucht nun, dass das Verbot dauerhaft bestehen bleibt und freut sich über jede Unterstützung. Auch verlangt Vivaquita härtere Durchsetzungsmaßnahmen des Verbots und die Verhaftung sowie Strafverfolgung von Tätern.
Sowohl der Vaquita als aus auch der Totoaba sind auf der roten Liste der gefährdeten Tierarten (IUCN) zu finden.
8. Juli: Tag des Vaquitas
Am 8. Juli 2017 veranstaltet Vivaquita den Tag des Vaquitas.
Die Organisation bietet auf ihrer Website mehrere Möglichkeiten an, was man selbst für die Rettung der Vaquitas tun kann. Es werden u.a. Adressen in Mexiko angegeben, an die man sich wenden kann. Außerdem kann man auf der Website eine Petition an den mexikanischen Botschafter unterschreiben.
(Quellen: sciencemag.org, Vivaquita und porpoise.org)
Ich denke, die Haltung unter menschlicher Obhut und ein ausgeklügeltes Zuchtprogramm sind tatsächlich die letzte Chance für die Tiere
Traurig ist auch, dass die Petition noch nicht mal 5000 Unterstützer hat, aber irgendwelche Anti-Captivity-Geschichten in kürzester beim Vielfachen sind.
Ja, das hast du recht, Dani. Dort, wo Meeressäuger tatsächlich in Not sind, da werden einige angebliche Delfin-Schutz-Organisationen bzw. deren Anhänger nicht aktiv.