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Rettungsaktion startet im Herbst


Im Nordwesten von Mexiko lebt der kleine Kalifornische Schweinswal (auch Vaquita oder Hafenschweinswal genannt).

Hafenschweinswal (Illustration: Jörg Mazur)

Vaquita soll umgesiedelt werden

Schon mehrfach habe ich hier über den Meeressäuger berichtet. Die Art kommt ausschließlich im Golf von Kalifornien vor. Gerade 30 Exemplare soll es noch von diesem Wal geben.

Das mexikanische Umweltministerium will nun ein paar dieser stark gefährdeten Schweinswale einfangen und in Schutzgebiete umsiedeln, in denen nicht gefischt wird. Denn Fischernetze sind die Ursache dafür, dass der kleine Wal kurz vor dem Aussterben steht.

Drei Millionen US-Dollar hat die mexikanische Regierung für dieses riskante Unterfangen zur Verfügung gestellt.

Eine Spezies verschwindet vor unseren Augen

„Eine unglaubliche, endemische Spezies verschwindet vor unseren Augen“, mahnt Umweltminister Rafael Pacchiano Alamán. „Die Rettung der Vaquita hat für uns Priorität. Wir vertrauen darauf, dass es noch Hoffnung gibt.“

Verschiedene Tierschutzorganisationen sind sehr skeptisch, dass diese Rettungsmaßnahme funktionieren könnte. Der WWF schließt diese Maßnahme jedoch nicht aus. Aber: „Auf keinen Fall darf ein Notfallplan davon abhalten, endlich die illegale Fischerei zu stoppen. Damit die Vaquita überleben kann, muss ihr natürlicher Lebensraum wieder sicher werden“, sagt der Walschutzexperte von WWF Deutschland, Stephan Lutter.

Rettung des Kondors dient als Vorbild

Der Präsident der US-Stiftung für Meeressäuger, Sam Ridgway, hofft, dass das Verbringen einiger Vaquitas in Schutzzonen ähnlich erfolgreich sein wird wie die Rettung des Kalifornischen Kondors in den 1980er-Jahren. Bei diesen selten gewordenen Tieren gelang es, sie im Rahmen eines Schutzprogramms nachzuzüchten und später wieder auszuwildern.

Gestartet werden soll mit der Rettungsaktion für Vaquitas im Herbst, weil dann das Meer in diesem Gebiet am ruhigsten ist.

Parallel dazu wollen die mexikanischen Behörden weiter gegen die illegale Fischerei vorgehen, bei welcher der ebenfalls bedrohte Totoaba gefangen wird. Dessen Schwimmblase wird in Hong Kong und auf dem chinesischen Scharzmarkt zu hohen Preisen verkauft.

Auch Geisternetze, die herrenlos im Meer treiben, bedeuten eine große Gefahr für die kleinen Schweinswale.
(Quellen: Neue Presse und nature.com)

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