Zugegeben, ich bin schon lange ein Fan von Mario Ludwigs Tiergeschichten. Auch bei den MEERESAKROBATEN gibt es einen Artikel, der sich auf ein Rundfunk-Interview mit dem Biologen und Naturbuchautoren bezieht.
Es geht nicht nur um laute Töne
Doch nicht nur im Radio oder Fernsehen kann man sich über Mario Ludwigs Tiergeschichten freuen. Vor kurzem hat der Biologe das Sachbuch „Gut gebrüllt! Die Sprache der Tiere“ veröffentlicht, das ich jedem Tierfreund wärmstens empfehlen kann.
Es geht hier nicht nur um die lauten Töne und das akustische Imponiergehabe von großen Land- oder Meeressäugern, auch die Überlebenstricks der eher unscheinbaren Krabbel- oder schleimigen Kriechtiere werden unter die Lupe genommen.
Beim Lesen kommt man aus dem Staunen gar nicht mehr heraus, so vielfältig ist der Einblick in die Tierwelt, den uns Mario Ludwig in seinem Buch ermöglicht.
Auch die Sprache der Delfine ist Thema
Da ich das Buch auf einer Delfin-Website bespreche, möchte ich kurz auf die Waltiere eingehen, über die der Autor ebenfalls einiges zu berichten weiß.
So erzählt er im Kapitel „Gestatten, mein Name ist Flipper“ unterhaltsam und dabei fachlich korrekt von den Signaturpfiffen der Delfine sowie über ihre „Klangbild-Sprache“, die es den Meeressäugern erlaubt, sich gegenseitig „abgescannte“ Bilder von Fischschwärmen, Meeresbodenreliefen und anderen Objekten zu senden.
Zitat, Seite 53: „Die Delfine übertragen dabei quasi eine Art Hologramm eines Objekts an ihre Artgenossen, die dadurch das Objekt genauso wahrnehmen, als hätten sie es mit eigenen Augen gesehen.“
Delfine und Gebärdensprache
Aber auch vom klugen Delfin ist die Rede, der menschliche Gebärden versteht und (selbst komplizierte) Aufgabenstellungen umsetzen kann.
Da der Delfin die menschliche Gebärdensprache aus anatomischen Gründen nicht selbst anwenden kann, ist er allerdings – anders als Affen, die aktiv mit Menschen in der Zeichensprache kommunizieren können – zum Zuhören verdammt.
Viel Wissenswertes über die Samtpfoten
Sehr schön finde ich die Schwarz-weiß-Aufnahmen und Illustrationen, die viele der vorgestellten Tiere zeigen.
Die beiden Löwenköpfe auf dem Cover sind allerdings etwas irreführend, da Mario Ludwig sich in seinem Buch nicht mit den großen Raubkatzen, sondern „nur“ mit den kleinen Stubentigern beschäftigt. Doch letztere trumpfen mit überaus variationsreichen Kommunikationsmöglichkeiten auf.
Bei dieser Spezies kennt sich der Biologe besonders gut aus. Schließlich hat er auch eine Samtpfote namens Spikey als Begleiter.
„Gut gebrüllt! Die Sprache der Tiere“ von Mario Ludwig kostet 24,95 Euro und ist im Theiss-Verlag erschienen. ISBN 978-3-8062-3483-1.
Lesetipps
* Website von Dr. Mario Ludwig
* Was will mir meine Katze sagen?
* Delfine rufen sich beim Namen