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Speiseplan der Schnabelwale


Cuvier-Schnabelwale sind Meister im Tiefseetauchen. Sie können bis zu 2.992 Meter tief tauchen und 140 Minuten ohne Luft zu holen unter Wasser bleiben.

Cuvier-Schnabelwale
(Foto: Whalewatch Genova)

Anfang des Jahres sorgte ein an der norwegischen Küste beobachteter Cuvier-Schnabelwal für Entsetzen. Das Tier schwamm trotz aller Rettungsversuche immer wieder ins Flachwasser. Man ging davon aus, dass das Tier krank war. Der Wal wurde daraufhin erschossen.

Forscher der norwegischen Universität Bergen fanden dann bei der Obduktion 30 Plastiktüten und jede Menge Mikroplastik im Magen des Tieres.

Die Untersuchung hat einmal mehr ans Licht gebracht, wie gefährlich der Plastikmüll für die Meerestiere sein kann.

Mageninhalt von 16 Schnabelwalen

Mehrere Forscher aus den USA befassten sich nun mit der eigentlichen Beute der Cuvier-Schnabelwale und betrieben dazu Studien an 16 Tieren, die zwischen 1976 und 2016 im Nordpazifik gestrandet oder als Beifang in Netzen verendet waren.

Insgesamt 11.441 Nahrungsreste wurden in den Mägen der Wale gefunden.

Kopffüßer als Lieblingsspeise

Dabei kam heraus, dass Cuvier-Schnabelwale Kopffüßer, Fische und Krustentiere gefressen hatten. Kopffüßer scheinen allerdings die Hauptnahrung der Meeressäuger auszumachen.

37 verschiedene Kopffüßer-Arten aus 16 unterschiedlichen Familien konnten die Forscher identifizieren. Darunter waren kleine Tiefseekalmare (Gonatidae), Weichtiere aus der Familie Octopoteuthidae und Gallertkalmare (Cranchiidae).

Die größte Menge an Beutetierresten hatte ein männlicher erwachsener Wal im Magen. Er wurde in Kalifornien gefunden. 20 verschiedene Arten von Kopffüßern und Fischen hatte er gefressen.

Vorlieben je nach Region verschieden

Ob die Cuvier-Schnabelwale mehr Fische, Kopffüßer oder Krustentiere fressen, hängt davon ab, wo sie leben. Diejenigen Populationen, die im westlichen Pazifik zu Hause sind, bevorzugen Krustentiere. Diejenigen aus dem östlichen Pazifik dagegen machen mehr Jagd auf Fische.

Auch die Bevorzugung bestimmter Kopffüßer-Arten variiert weltweit. Als begehrteste Beute im Nordpazifik gelten Gonatidae, Octopoteuthidae und Cranchiidae und im Nordatlantik Histioteuthidae und Cranchiidae.

Die Untersuchung der Ernährungszusammensetzung hilft dabei zu verstehen, wie Wale ihren Lebensraum nutzen und wo die wichtigsten Futtergründe für Schnabelwale liegen.
(Quelle: Diet of Cuvier’s beaked whales Ziphius cavirostris from the North Pacific and a comparison with their diet world-wide)

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