Wie man auf ARD, Wien erfahren konnte, wurden im vergangenen Jahr 400 tote Delfine an der bulgarischen Schwarzmeerküste gefunden.
Nur maximal fünf Prozent der toten Delfine erreichen überhaupt die Küste. Das bedeutet, dass Tausende verendete Tiere im Meer bleiben. Die Delfine ersticken in Netzen, in denen der lukrative Steinbutt gefangen wird. In der Türkei wird ein Kilogramm davon für 40 Euro verkauft.
Illegale Fischerei macht den Delfinen zu schaffen
Illegal gefischt wird nicht nur vor der bulgarischen, sondern auch vor der rumänischen und der ukrainischen Schwarzmeerküste. Aber nicht nur die illegale Fischerei macht den Delfinen zu schaffen, sondern auch die Umweltverschmutzung, der Lärm in den Meeren und der Klimawandel.
Delfin-Experte berät Delfinarium
Das Delfinarium in Varna ist sehr beliebt. Die Großen Tümmler, die dort gehalten werden, stammen allerdings nicht aus dem Schwarzen Meer, sondern aus der Karibik. Die Entnahme von Delfinen aus dem Schwarzen Meer ist in Bulgarien nicht erlaubt.
Es gibt – laut Angabe des Delfinariums – fünf Nachzuchten, die alle in Varna geboren wurden.
Der Meeresbiologe Zwetan Stanew findet Delfinarien o.k. und berät die Betreiber der Einrichtung in Varna. Immer wieder setzt er sich ins Publikum, um die Tiere zu beobachten. Mit geschultem Auge sieht er an ihrem Verhalten, ob es ihnen gut geht.
Schwarzmeer-Delfine weisen verschiedene Krankheiten auf
Die toten Schwarzmeer-Delfine, die obduziert wurden, hatten kaputte Nieren, Wunden am Darm, Lungenentzündungen und andere Krankheiten.
Mitte der 1990er-Jahre rief Stanew ein Schutzprogramm ins Leben. Das Meer muss sauber gehalten und die illegale Fischerei muss verboten werden, fordert er.
Seit letztem Jahr gilt ein Fischereiverbot in Gebieten, in denen Delfine leben. Wer einen Delfin tötet, wird mit einer hohen Geldstrafe belangt.
Mitte der 1960er-Jahre gab es offenbar noch 1,5 Millionen Delfine im Schwarzen Meer. 2016 wurden nur noch 200.000 Tiere gezählt.
(Quelle: Delfinsterben in Bulgarien)