Kurz vor dem offiziellen Beginn (1. September) der Delfin-Treibjagd in Taiji (Japan) ist die japanische Polizei gegen Tierschützer in Stellung gegangen, berichtet das Hamburger Abendblatt.
In Taiji werde bis März 2018 – dem Ende der Fangsaison – eine vorübergehende Polizeistation errichtet, kann man in der Presse lesen. Von hier aus wolle man die Treibjagdgegner genau beobachten.
1.940 Tiere zur Jagd freigegeben
Jedes Jahr findet immer zwischen 1. September und Ende März die Delfin-Treibjagd in Taiji statt. Trotz weltweiter Proteste, die bereits viele Jahre anhalten, hören die Fischer nicht mit dem Töten der Meeressäuger auf. Die Jagd ist in Japan legal.
Die japanische Regierung setzt jedes Jahr eine neue Fangquote fest. Laut der Wal-und-Delfin-Datenbank Ceta Base dürfen in der kommenden Saison offenbar 1.940 Delfine gefangen werden. Im letzten Jahr lag die Quote um 120 Tiere darunter.
Neben den bereits sieben zur Jagd zugelassenen Arten werden in diesem Jahr noch zwei weitere Delfinarten aufgenommen. Dabei handelt es sich um den Breitschnabeldelfin und den Rauzahndelfin.
Der Großteil der Tiere wird geschlachtet. Ein kleiner Teil wird als Lebendfang an asiatische Parks verkauft, einige Delfine werden auch wieder freigelassen.
Die japanischen Jäger berufen sich auf eine jahrhundertealte Tradition. Außerdem haben Delfine in den Küstenorten nicht den gleichen Status wie bei uns oder in Binnenländern. Sie gelten teilweise als Nahrungskonkurrenten und werden auch aus diesem Grund gejagt.
Weltzooverband verurteilt Treibjagd aufs Schärfste
Der Weltzooverband WAZA verurteilt die Delfin-Treibjagd aufs Schärfste und ächtet Delfinarien, die diese Praxis unterstützen. Vor allem asiatische Länder (allen voran China) nehmen Lebendfänge ab, die während der Jagd von den todgweihten Tieren getrennt und an Parks verkauft werden.
Mehr über das „Land der blutenden Buchten“ erfahrt ihr unter SOS – Taiji. Dort findet ihr auch Adressen, an die ihr euch wenden könnt, wenn ihr gegen das barbarische Schlachten protestieren wollt. Aber bitte denkt daran, den Ton zu wahren. Von manchen Delfinschutzorganisationen angefachte Shitstorms in den sozialen Netzwerken haben gezeigt, dass Beleidigungen und Drohungen die Delfin-Tötungen nicht verhindern, sondern im Gegenteil die Jäger noch anspornen, Tiere zu schlachten. Mit Beleidigungen gegen die Verantwortlichen verschafft man sich selbst zwar kurzzeitig Luft, doch den Delfinen nützen sie rein gar nichts – im Gegenteil.