Themen: , ,

Baulärm stört Buckelwale


Das flache Wasser in Queensland/Australien nutzen Buckelwale, um sich auszuruhen, wenn sie auf ihrer langen Tour aus der Antarktis in den Norden ziehen.

Buckelwal-Modell im Ozeaneum/Stralsund (Foto: Susanne Gugeler)

Aus den kalten Gewässern des Südpols machen sie sich auf den Weg in die tropische Wärme des Barrier Reefs, um sich dort fortzupflanzen und zu kalben.

25.000 Tiere treffen jedes Jahr während dieser gigantischen Wanderung in Queensland ein.

Donner im Paradies

Doch seit einigen Monaten donnert es in diesem Gebiet. Ein über 100 Meter langes Baggerschiff holt wie ein Staubsauger Sand vom Meeresboden und entlädt diesen zusammen mit Muscheln und anderen Meerestieren prasselnd aufs Wasser.

Auf diese Weise entstehen Sandbänke an den weltberühmten Stränden von „Surfers Paradise“. Felsen, Untiefen und eben auch Sandbänke sorgen für richtig hohe und lange Wellen und machen dieses Gebiet zu einem Paradies für Surfer.

Der Hauptgrund für die Maßnahme seien die Commonwealth Spiele, die im nächsten Jahr an der Gold Coast abgehalten werden, kann man auf www.srf.ch erfahren.

Doch des einen Freud ist des anderen Leid. Die Baggerarbeiten vor der Küste stören die Wale auf ihrem Zug in den Norden.

Tauchender Buckelwal/Bora Bora
(Foto: Stephanie und Detlef Müller)

Wale halten sich fern

Ein Anbieter von Walbeobachtungstouren sieht mit Sorge auf die Prozedur. Normalerweise würden die Wale zwei bis drei Meilen von der Küste entfernt schwimmen. Jetzt findet man sie nur noch in sieben Seemeilen Entfernung (ca. 13 Kilometern).

Auf dem Baggerschiff sitzen Beobachter Tag und Nacht, um das Verhalten der Meeressäuger zu studieren. Auch eine Schutzzone um das Schiff sei eingerichtet worden. Doch die Wale weichen trotzdem aus.

Wenn sie ganz wegbleiben, wäre das ein Albtraum für Whale-Watching-Anbieter. Walbeobachtung ist ein Millionengeschäft an der Goldküste. Fünf Schiffe fahren jeden Tag aus, jedes beladen mit mehreren Hundert Touristen. Eine Fahrt kostet für jeden Gast etwa 80 Euro.
(Quelle: Surfer gegen Wale in Australien)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert