Gastbeitrag von Frank Blache/Meeresakrobaten, 23. Oktober 2017
Fast in jedem Jahr bin ich auf Wal- und Delfin-Tour und komme meist mit einem Reisebericht für die MEERESAKROBATEN zurück. So auch dieses Mal …
Bei OCEANO auf La Gomera
Für 2017 habe ich mir etwas ganz Besonderes ausgedacht. Ich wollte der Einladung von OCEANO folgen und mich auf La Gomera als „Botschafter der Meere“ nützlich machen.
Es standen also nicht nur interessante Fahrten aufs Meer an, sondern auch Müllsammelaktionen, die unsere Umwelt ein klein wenig sauberer machen sollten.
La Gomera gehört mit seinen ca. 25 Kilometern Durchmesser zu den kleinsten der sieben kanarischen Inseln.
Auf kleiner Fläche große Vielfalt
La Gomera bietet dem Natur liebenden Gast auf kleiner Fläche eine Vielfalt an unterschiedlichsten Landschaftseindrücken: grandiose Ausblicke über steile Schluchten, imposante Vulkanschlote und lang gezogene palmenreiche Täler.
Es gibt kleine Dörfer und Weiler, Badebuchten mit feinem, schwarzem Sand, den berühmten Lorbeerwald (UNESCO Welterbe) und eine vielseitige Vegetation von der Banane über den Drachenbaum bis zum Wacholder, einen grünen Norden und trockeneren, sonnenreichen Süden – und viel Meer hat diese Insel zu bieten. Funkelnde Sternenhimmel, farbenprächtige Sonnenuntergänge und der weite Blick auf den Atlantik, der die Insel umspült, machen die Insel schnell zur „Isla Mágica“. (Quelle: Website von OCEANO)
Ein tolles Team
Außer mir hatten noch zwei weitere Teilnehmer die Reise „Botschafter der Meere“ gebucht. Christine (aus Deutschland) und Barbara aus der Schweiz, die sich eine Auszeit gegönnt hatte und vorher schon neun Wochen um die Welt gereist war. La Gomera war sozusagen der krönende Abschluss.
Zusammen mit Ulla und Nicole von OCEANO bildeten wir ein tolles Team.
Ulla – die gute Seele von OCEANO – macht einen wirklich super Job. Ulla hat auch einen Wal-/Delfin-Vortrag gehalten.
Für solche Vorträge gibt es in Valle Gran Rey einen Ausstellungsraum, wo man sich schon sehr umfassend über das Thema Wale/Delfine vor La Gomera informieren kann (die Ausstellung wird zusammen mit Meer e.V. angeboten).
Ausfahrten und Inseltour
Die Ausfahrten – fünf habe ich insgesamt gemacht (vier waren Bestandteil der Reise und eine zusätzliche) – waren alle ganz, ganz toll!
Unser Guide an Bord – Nicole – war wirklich umwerfend. Sie ist mit einer solchen Freude und Begeisterung dabei, die einfach ansteckend ist. Ich habe selten einen Guide erlebt, der/die mit einer solchen Freude eine Ausfahrt begleitet.
Mit Nicole haben wir auch unsere Inselrundfahrt gemacht, bei der uns (leider) der Nebel etwas die Aussicht verdorben hat, was aber unserer guten Laune keinen Abbruch tat… – ganz im Gegenteil – wir hatten einen erlebnisreichen und lustigen Tag zusammen.
Gekrönt wurde er von einer 1,5-Stunden-Wanderung durch den Lorbeerwald, der wirklich einmalig ist.
Hinaus aufs Meer
Aber zurück aufs Meer… – die Sichtungen waren wirklich erste Sahne!
Pilotwale (auch Grindwale genannt) mit vielen Jungtieren, die sogar in der Bugwelle geschwommen sind. Sie kamen ganz nah ans Boot heran und bei meiner fünften Tour haben sich zwei Schulen getroffen und wir waren von Pilotwalen umzingelt. Sie sind für ca. eine halbe Stunde bei uns geblieben.
Dann Große Tümmler, die einmal in Sprunglaune waren und einmal beim Fischen.
Wir konnten sogar beobachten, wie sie die Fische zusammentrieben – bzw. sich die Fische zu einer Kugel formierten, um so sicherer gegenüber den Tümmlern zu sein. Deutlich war diese Fischkugel unter Wasser zu erkennen, ebenso die Tümmler, die versucht haben, aus der Kugel Beute zu ergattern.
Ein weiteres Highlight war die Begegnung mit einer großen Schule Fleckendelfine. Auch sie haben uns lange begleitet und sind wie wild gesprungen und haben Saltos gemacht. Auch bei den „Fleckis“ waren viele Jungtiere dabei, die ebenfalls schon den Spaß am Springen entdeckt haben.
Ganz toll war es auch, dass man sie nicht nur so super beobachten konnte, sondern man konnte auch ganz deutlich ihre Pfeiftöne hören. Wunderschön!!
Vorhang aus Sonnenstrahlen
Bei unserer Tour (vor Sonnenaufgang) konnten wir morgens im Dunkeln noch das Meeresleuchten genießen und kurz nach Sonnenaufgang sind wir wieder auf die Fleckis gestoßen, die dann erneut ein paar Sprünge vorgeführt haben. Hier ist auch das Bild mit dem springenden Delfin vor dem Sonnenstrahlenvorhang entstanden.
Müllsammler
Müll haben wir natürlich auch gesammelt. Wir hatten uns einen Strand (in der Nähe des Hafens) vorgenommen und natürlich ne ganze Menge Plastikbecher, Plastikflaschen, Plastiktüten, Nylonsäcke und jede Menge Zigarettenkippen aufgelesen.
Später haben wir uns dann noch das Hafengelände vorgenommen und auch dieses konnten wir von Müll befreien.
Bei unserer Müllsammel-Ausfahrt im Meer hatten wir (erfreulicherweise) nicht ein Stückchen entdecken können. Aber natürlich wird bei jeder Ausfahrt – wenn Müll auf dem Wasser gesehen wird – dieser Müll eingesammelt. Was bei drei – von meinen fünf Fahrten – der Fall war.
Nicole hat immer den Bootshaken und einen Kescher dabei.
Am Ende der Ausfahrt bekommt jeder Teilnehmer von Nicole noch einen Flyer überreicht, in dem beschrieben ist, was man zur Vermeidung von (Plastik)-Müll tun kann.
Aber dieses Problem wird auch schon während der Tour von Nicole angesprochen, um die Gäste entsprechend für das Thema zu sensibilisieren. Ebenso das Thema Überfischung und
welche Arten man am besten gar nicht mehr essen sollte.
Traditionelles Fischerboot
Das Boot von Oceano – ein traditionelles Fischerboot von La Gomera – ist für die Touren sehr gut geeignet.
Da es nur recht langsam unterwegs ist, wäre auch ein „Hinterherjagen“ hinter Walen/Delfinen gar nicht möglich.
Die beiden Kapitäne – ein Deutscher, der aber schon 20 Jahre auf La Gomera lebt, und eine Spanierin (vom Festland – lebt aber jetzt ebenfalls auf La Gomera) – machen da einen vorbildlichen Job und wissen ganz genau, wie sie sich den Tieren nähern können … bzw. eigentlich kamen die Wale/Delfine immer von sich aus zum Boot. Nicole meinte: „Die kennen uns und das Boot.“
Gefilmt
Bei zwei unserer Ausfahrten war auch Ulla dabei. Sie hat Fotos von uns „Botschaftern der Meere“ gemacht und mit der GroPro gefilmt.
So sind zwei Filme entstanden – einer, der uns und die anderen Gäste (das Boot kann zehn Leute mitnehmen) im Boot zeigt und natürlich die Wale und Delfine … mit „offiziellem“ Vor- und Abspann, und ein anderer, der die Fleckis unter Wasser zeigt …
Da sind Ulla ganz tolle Aufnahmen geglückt und man sieht erst mal, wie viele Tiere für den Beobachter über Wasser verborgen bleiben.
Die Faustregel ist ja: 1/3 über Wasser und 2/3 unter Wasser – was der Film auch belegt.
Das Tolle ist – Ulla hat beide Filme und ihre Fotos auf einen USB-Stick kopiert, den jeder von uns bekommen hat.
Ich hoffe, mein Reisebericht und meine Fotos machen Lust, sich selbst einmal als „Botschafter der Meere“ zu betätigen …
Weitere Informationen sowie Anmeldung unter: OCEANO – MEERZEIT REISEN
Die MEERESAKROBATEN sagen herzlichen Dank, lieber Frank, für deinen schönen Beitrag!
Lesetipps zu OCEANO und La Gomera
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