Bis jetzt wurden in diesem Jahr an den Küsten von Mecklenburg-Vorpommern 25 Kegelrobben- und 42 Schweinswal-Kadaver gemeldet.
Mehr Kegelrobben als früher
Auch wenn mit 25 tot aufgefundenen Kegelrobben bereits jetzt der Rekordwert von 2014 (23) übertroffen wurde, sei dies kein Warnzeichen, sondern Ausdruck der seit Jahren steigenden Bestandszahlen, erklärt Michael Dähne – Kurator für Meeressäuger am Deutschen Meeresmuseum in der svz.de. Man geht von schätzungsweise 35.000 Tieren aus.
Schweinswale sind Nahrungsopportunisten
Bei den Schweinswalen ist die Bestandszahl nicht gestiegen. Die hohe Anzahl an toten Tieren lässt vielmehr den Schluss zu, dass sich deren Nahrungsgebiet verschoben hat.
Allerdings wurde der Höchststand von 2007 noch nicht erreicht. Vor zehn Jahren wurden 58 tote Schweinswale gemeldet.
„Schweinswale sind Nahrungsopportunisten. Sie schwimmen dorthin, wo sie relativ leicht Hering, Sprotte, Grundel oder Dorsch fangen können“, erklärt der Meeressäuger-Experte.
In der Ostsee gibt es zwei Schweinswal-Populationen, die enorm unterschiedliche Bestandszahlen aufweisen. In der westlichen Beltsee geht man von 20.000 bis 40.000 Tieren aus, in der zentralen und östlichen Ostsee sind es dagegen nur noch 500 Tiere.
Todesursachen sind kaum zu klären
Sowohl bei den Schweinswalen als auch bei den Kegelrobben konnten die Todesursachen nur bei wenigen Tieren festgestellt werden. Eine Kegelrobbe ertrank in einem Fischernetz, eine andere starb an Lungenentzündung.
Während des Geburtsvorgangs gestorben
Bei den oft schon stark verwesten Schweinswal-Kadavern ist es ebenfalls schwierig, herauszufinden, woran sie gestorben sind.
Bei einem Weibchen konnte festgestellt werden, dass es zusammen mit einem Jungtier während des Geburtsvorgangs gestorben ist. In anderen Fällen wurde eine Lungenentzündung diagnostiziert. Manche Kadaver wiesen Netzabdrücke auf, die auf einen Beifang schließen lassen.
(Quelle: Küste vor MV wird zur Todesfalle)