Zoos.media war im Zoo Duisburg und hat sich von Tierpfleger Roland Edler das Spielzeug der Delfine zeigen und erklären lassen. Vielen Dank für den Blick hinter die Kulissen, liebes Zoo.media-Team!
Spielzeug muss weich und ohne Kanten sein
Roland Edler erklärt im Video, dass die Beschaffenheit des Spielzeugs wichtig ist. Schließlich sollen sich die Delfine nicht an dem Spielzeug verletzen können. Es sind also keine Teile vorhanden, die abbrechen können oder scharfkantig sind. Das Spielzeug stammt größtenteils aus dem Sportbedarf (Gymnastik, Rehabilitationsprogramme etc.).
Hier ein paar Beispiele
- Noppenplatten nehmen die Delfine aus Duisburg gerne ins Maul. Sie sind sehr weich, die Zähne werden also nicht beschädigt.
- Statt Basketbällen bekommen die Delfine Noppenbälle zum Spielen; die sind nicht so rau. Außerdem springt der Ball unkontrolliert und sorgt beim Tier für Überraschungen. Der Delfin, der das Spielzeug gegen eine Wand wirft, weiß nämlich nicht, wo der Ball landen wird.
- Die Fischfallen sind ganz schön tricky. Um an den begehrten Leckerbissen zu kommen, müssen die Delfine den Kanister drehen und wenden. Sie schubsen oder pulen die Fische heraus.
- Miteinander verbundenes Spielzeug fordert das Taktiervermögen der Delfine.
- Pylone werden als Brause eingesetzt. Die Delfine lieben es, wenn man sie damit nass spritzt. Wenn man die Pylone aufs Wasser wirft, sinken sie nach unten. Die Delfine müssen sie aktiv nach oben bringen.
- Pfänder aus der Schiffstechnik sind „unkaputtbar“ und weich. Die Zähne bleiben also unbeschädigt.
- Igelbälle sind auf einer Seite abgeflacht. Damit bleiben sie unter Felsen oder an der Glasscheibe kleben. Die Delfine nutzen sie für Versteckspiele.
Es geht nichts über eine intakte Familie
Roland Edler betont, dass das beste Spielzeug eine intakte Familie ist. Die Gruppe aus Duisburg, die aus mehreren Jungtieren besteht, kann sich – auch ohne Spielzeug – gut miteinander beschäftigen. Die Mütter werfen sogar das Spielzeug ab und zu raus, wenn sie um ihre Kleinen besorgt sind.
Die allermeisten Säügetierarten spielen als Jungtiere, um die motorischen Fähigkeiten zu trainieren, die sie später brauchen. Bei ausgewachsenen Tieren ist Spielverhalten deutlich seltener, denn für sie ist Spielen meist ein „Luxus“, der gefährlich werden kann, wenn man durch das Spiel abgelenkt ist und dann unaufmerksam für Gefahren ist. Spielverhalten bei erwachsenen Tieren ist ein Zeichen dafür, dass sie sich entspannt und sicher fühlen. Ich finde, das zeigt (zusammen mit anderen Faktoren), dass es den Tümmlern im Delfinarium gut geht.