Offiziell noch bis März dauert die Treibjagd auf Delfine im japanischen Fischerort Taiji.
Die Japanese Fisheries Agency hat während der laufenden Jagdsaison (die immer zwischen September und März stattfindet) zweimal die Jagdquote nach oben korrigiert.
Statt – wie im September 2017 vorgegeben – 1.940 Delfine aus neun verschiedenen Arten dürfen nun 2.147 Delfine aus neun Arten getötet werden. Betroffen von der Erhöhung sind Rauzahndelfine und Breitschnabeldelfine. Beide Arten wurden in den vergangenen sieben Jagdsaisons nicht gefangen.
Quote wird einfach dem tatsächlichen Fang angepasst
Die nachträgliche Erhöhung wurde wahrscheinlich deshalb beschlossen, weil von zwei Arten „aus Versehen“ zu viele Tiere gefangen wurden.
Die Rauzahndelfine landeten zum größten Teil als Lebendfänge im Hafengelände von Taiji. In asiatischen Delfinarien wird diese Delfinart gerne in Meeresparks gezeigt.
Die Breitschnabeldelfine, von denen in den vergangenen sieben Treibjagd-Saisons ebenfalls keine getötet wurden, fielen bis jetzt fast alle dem Schlachtmesser zum Opfer.
Zwischen dem 3. September 2017 und dem 25. Januar 2018 wurden – laut Cetabase – insgesamt 355 Delfine geschlachtet und 78 Lebendfänge aus dem Meer geholt.
Bei den getöteten und für asiatische Meeresparks gefangenen Tieren handelte es sich um Streifendelfine, Rundkopfdelfine, Breitschnabeldelfine, Kurzflossen-Grindwale, Rauzahndelfine und pazifische Große Tümmler.
Mehr zu den genannten Delfinarten findet ihr in der MEERESAKROATEN-Systematik. Zur Treibjagd in Taiji gibt es eine Extra-Rubrik Japan – Land der blutenden Buchten.
Städtepartnerschaft mit Färöern
Taiji geht mit Klaksvik auf den Färöer Inseln eine Partnerschaft ein, wie Japantimes berichtet. Genauso wie in Taiji werden auf den Inseln im Nordatlantik Jahr für Jahr viele Waltiere (vor allem Grindwale und Weißseitendelfine) im Namen der Tradition (!) abgeschlachtet.