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Vaquita bald nur noch im Museum?


Mit einer ergreifenden Prozession gedachten am 17. Februar mehrere Hundert Mexikaner des akut vom Aussterben bedrohten Vaquitas (Kalifornischen Schweinswals).

Infotafel im Nürnberger Tiergarten
(Foto: Rüdiger Hengl)

Aktivisten und Artisten zogen vorgestern mit Trommeln, Glockenspielen und einem geschnitzten Vaquita-Schädel durch einen Park der Innenstadt von Mexico-City.

Es gibt nur noch ganz wenige Vaquitas

Experten gehen davon aus, dass der Bestand der Vaquitas jährlich um 40 Prozent zurückgeht. Im Moment gibt es wahrscheinlich weniger als 30 Tiere. Es handelt sich dabei um eine ortstreue Population, die nur im Norden des Golfs von Kalifornien vorkommt.

Grund für den starken Rückgang des kleinen Wals sind Netze, in denen er sich verheddert. Gefangen werden damit – illegal! – Totoabas. Das sind große Fische, die ebenfalls vom Aussterben bedroht sind. Ihre Schwimmblase gilt in China als Delikatesse.

Biologe malt düsteres Bild

Der Biologe und Umweltschützer Omar Vidal, der eine Foto-Ausstellung zum Vaquita ins Leben gerufen hat, malt ein düsteres Bild: „Die Zukunft des Vaquitas und des Totoabas hängt an einem Faden.“ Weiter appelliert er: „Ihr Überleben hängt davon ab, dass die Behörden aller drei Länder (Mexiko, China und die Vereinigten Staaten) die illegale Fischerei und den Handel mit Schwimmblasen stoppen. Aber angesichts der aktuellen Bedingungen ist es sehr wahrscheinlich, dass der Vaquita bald aussterben wird und dass der Totoaba und viele andere Arten ihm folgen werden.“

Hafenschweinswal (Vaquita) (Illustration: Jörg Mazur)

Wilderer benutzen Schnellboote und jagen nachts

Das Verbot der Kiemennetze im oberen Golf von Kalifornien durch die mexikanische Regierung hat auch zu Konfrontationen mit Wilderern geführt, die Schnellboote benutzen, stundenlang Verfolgungsjagden führen und nachts operieren.

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Am Samstag trugen die Demonstranten lebensgroße Figuren des kleinen Schweinswals und legten den geschnitzten Schädel in das Anthropologische Museum von Mexiko City, um eine kommende Ära vorwegzunehmen, in der Museen die einzigen Orte sein werden, an denen Vaquitas zu finden sind.

Auch der Biologe Leobardo Montes nahm an der Prozession teil. Er äußerte sich folgendermaßen zur Zeremonie: „Zwar stirbt die Hoffnung zuletzt, aber die Daten zeigen, dass es für die Vaquita-Population sehr schwierig wird, sich zu erholen.“
(Quelle: abcNEWS)

Lesetipps

* Maßnahmen zum Vaquita-Schutz
* Nürnberger Tiergarten unterstützt Vaquita-Projekt
* Film zur Prozession

1 Kommentare

  1. Ich seh leider schwarz für die letzten Vaquitas – der potentielle finanzielle Reibach für die Wilderer durch den Fang von Totoabas ist dermaßen lukrativ, dass sie sich kaum von ihrem Vorhaben abhalten lassen werden. Man kann nur noch den Kopf schütteln, zumal es sich bei dem angeblichen Wirkungen der Schwimmblase um reinen Aberglauben handelt.

    geschrieben von Oliver

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