Wie dolphinaria.truth auf Facebook berichtet, gibt es in Australien mindestens vier verschiedene Stellen, an denen Große Tümmler mit totem Fisch gefüttert werden.
Es ist bekannt, dass Delfine Fische von Angelhaken oder aus Netzen stibitzen. Auch schnappen sie sich den Beifang, der von Trawlern zurück ins Wasser gekippt wird. Amazonas-Flussdelfine schwimmen an Bootsstege, um von Restaurant-Besitzern ihre Ration zu erhalten.
Genauso machen es die Großen Tümmler in Australien. Die Biologin Sandra Isenberg war vor Ort und hat beobachtet, wie das abläuft. Dolphinaria.truth hat ihren Bericht auf Facebook zusammengefasst.
Fütterungsstellen in Australien
Gefüttert werden die Tiere u.a. in
* Monkey Mia, Westküste (Indopazifische Große Tümmler)
* Bunbury, Westküste (Große Tümmler)
* Tin Can Bay, Ostküste (Australische Buckeldelfine)
* Moreton Island, Ostküste (Große Tümmler)
Fütterung läuft mittlerweile kontrolliert ab
Offenbar hat das Füttern von Delfinen in Monkey Mia bereits in den 1960er-Jahren begonnen. Lokale Fischer teilten ihren Fang mit den ortstreuen Delfinen. Auch andere Delfin-Fans begannen dann, die Tiere zu füttern. Das geschah zunächst völlig unkontrolliert. Den Meeressäugern gefiel das. Doch sie vernachlässigten dadurch ihre Jungtiere und die Sozialkontakte mit Artgenossen. In den 1980er- und frühen 1990er-Jahren überlebten – laut dolphinaria.truth – nur vier von 15 dort geborenen Kälbern.
Seit 1994 wird das Füttern der Delfine reguliert. Das heißt, nur wenige Eintritt zahlende Gäste dürfen unter Aufsicht ins Wasser zu den Delfinen und diesen Fisch anbieten. Die Delfine haben sich an die „Esszeiten“ gewöhnt (bis zu dreimal am Morgen) und kümmern sich den Tag über um ihre Kälber und andere Artgenossen. Jedes Tier erhält maximal ein halbes Kilo Fisch. Es ist Glückssache, ob man zu den „Auserwählten“ gehört, denn nur jeweils drei Gäste dürfen hintereinander jeweils einen Fisch füttern. Nach diesem Spektakel schwimmen die Tiere wieder weiter hinaus ins Meer.
Diese Beobachtungen zeigen ganz deutlich, dass Delfinariengegner falsch liegen. Sie behaupten nämlich immer wieder, dass Delfine in der freien Wildbahn keinen toten Fisch annehmen würden.
(Quelle: dolphinaria.truth)
Bequemlichkeit wird zum Verhängnis
Das Verlangen nach totem Fisch kann den Delfinen jedoch auch zum Verhängnis werden, wenn die Fütterung nicht unter Aufsicht abläuft. Immer wieder schlucken Große Tümmler in den Gewässern von Florida Angelhaken oder werden von Bootspropellern verletzt, wenn sie sich den begehrten Appetithappen nähern.