Oliver Schmid war im Dokumentarfilm „Delfine“ und hat für die Meeresakrobaten folgende Rezension geschrieben.
Nicht ECHO, sondern BLUE
Das Filmteam begleitet einen jungen Fleckendelfin. Im Gegensatz zur Ankündigung heißt der Delfin im Film übrigens nicht ECHO, sondern BLUE.
Zentraler Ort der Handlung ist ein Korallenriff, in dessen Umgebung neben BLUE und seinen Artgenossen u.a. auch Buckelwale, einige Meeresschildkröten und ein Stielaugen-Fangschreckenkrebs beheimatet sind.
Film kommt ohne „gewalttätige“ Szenen aus
Der Film ist sehr gut für Kinder geeignet, weil er auf „gewalttätige“ Szenen verzichtet. Natürlich geht es ums Fressen und gefressen werden, eine Sepia packt sich im Film schon mal einen Krebs, aber es gibt keine Szenen, die z.B. zeigen, wie ein Beutetier blutig zerlegt wird.
Positiv sehe ich auch, dass kein Tier als „böse“ dargestellt wird. So heißt es z.B., dass Tigerhaie zwar Delfine angreifen können, diese jedoch auch eine wichtige Rolle im Ökosystem des Meeres spielen und zur Stabilität des Systems beitragen.
Spektakuläre Aufnahmen
Man bekommt spektakuläre Aufnahmen zu sehen, beispielsweise, wie ein Delfin dicht vor einem Buckelwal her schwimmt und sich durch dessen Bugwelle mittragen lässt.
Man sieht, wie Delfine zärtlich ihre Flossen und ihre Körper berühren, wie vorsichtig BLUE mit einer leeren Muschelschale spielt oder wie die Buckelwal-Mama mit ihrer Fluke gegen die angreifenden Orcas austeilt und damit zugleich andere Buckelwale anlockt, die ihr helfen, die Orcas zu vertreiben.
Ein Fleckendelfin in der „Delfinschule“
Im Zentrum steht wie gesagt Fleckendelfin BLUE, der im Verlauf der Rahmenhandlung von seiner Mutter unterschiedliche Jagdstrategien erlernt und spielerisch seine Umgebung kennenlernt.
Dabei werden die unterschiedlichsten Verhaltensweisen der Delfine bei der Jagd vorgestellt und die Zuschauer lernen diese ebenso wie BLUE – sozusagen als dessen „Mitschüler“ – durch den Film kennen. So wird gezeigt und erklärt, wie Delfine per Echolot Beutetiere aufspüren, die sich im Sand versteckt haben, wie sie Fische ans Ufer treiben und sie dort schnappen, ohne selbst zu stranden, und wie man einen Schlammkreis erzeugt, mit dem man Fische einkreisen kann.
BLUE besteht „Abschlussprüfung“
Tröstlich für alle Kinder: Wie alle menschlichen Schüler auch, so macht BLUE am Anfang Fehler, erwischt bei seinen ersten Versuchen am Meeresboden nur Sand und statt einen Schlammkreis wirbelt er eine S-förmige Struktur auf, aus dem die Fische entkommen.
Aber BLUE gibt nicht auf und am Ende des Films zeigt er, was er gelernt hat. Sozusagen als „Abschlussprüfung“ seiner Ausbildung produziert er unter den wachsamen Augen seiner Mutter und Lehrerin einen perfekten Schlammkreis, aus dem die Fische direkt in seinem Schlund und den Mäulern der anderen Delfine seiner Gruppe landen.
Der Film endet mit der Botschaft:
„Ihre Welt ist unsere Welt und ihre Zukunft ist unsere Zukunft.“