In Eckernförde wurde eine freiwillige Vereinbarung mit Fischern zum Schutz von Schweinswalen (und Tauchenten) bis 2022 verlängert.
Der Schweinswal ist der einzige in der Ostsee heimische Wal. 50 bis 200 Tiere verfangen sich Jahr für Jahr in den Stellnetzen an der Ostseeküste. Ein komplettes Fischereiverbot von Flensburg bis Travemünde wurde von den Fischern nicht mitgetragen. Doch auf den Kompromiss, aktiv etwas zum Schutz der Meeressäuger zu tun, haben sie sich eingelassen.
Kürzere Stellnetze und Warngeräte
So werden in der Kalbungszeit (Anfang Juli bis Ende August) kürzere Stellnetze verwendet.
Außerdem haben die Fischer bereits viele Netze mit akustischen Vergrämern ausgestattet.
Die PAL (Porpoise Alert = Schweinswal-Warngerät) genannten Geräte werden alle 200 Meter in die Netze eingeknüpft. Sie imitieren die Warnlaute der Schweinswale.
Das Geräusch soll die kleinen Wale aufmerksamer machen und sie dazu veranlassen, ihr Sonar aktiv zu benutzen. Die Echolokation wird von den Tieren nämlich nicht ständig eingesetzt und so kann es geschehen, dass sie sich in einem Netz verfangen und darin ersticken.
Entwickelt wurden die Warngeräte vom Kieler Meeresforscher Prof. Dr. Boris Culik. Das Land stellt die PALs den Fischern kostenfrei zur Verfügung. Die Erfolgsquote liegt schon bei 70 Prozent weniger Beifang.
Pakt wurde bereits 2013 ins Leben gerufen
Die neuartige Technik ist in Schleswig-Holstein seit vergangenem Frühjahr im Einsatz. Bisher wurden mehr als 1.500 Vergrämer an 80 Fischer verteilt.
Bereits Ende 2013 hatten der Fischereischutzverband Schleswig-Holstein, das Ostsee Info-Center Eckernförde, der Landesfischereiverband und Umweltminister Robert Habeck (Grüne) den Pakt ins Leben gerufen.
(Quelle: NDR)
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