An der deutschen Ostseeküste wurden in diesem Jahr viele tote Schweinswalen und Robben gemeldet.
Mehr tote Tiere als sonst im gesamten Jahr
Bei den toten Robben kann man sich das damit erklären, dass die Bestände gestiegen sind. 40 bis 60 Kadaver im Jahr sind laut Fachbereichsleiter Timo Moritz vom Meeresmuseum in Stralsund nichts Ungewöhnliches.
Doch bei den Schweinswalen sieht es anders aus. „Wir haben allein in der ersten Jahreshälfte fast 100 Schweinswale und Robben hier gehabt. Das ist schon jetzt mehr als im gesamten letzten Jahr“, gibt Moritz zu bedenken.
Meeressäuger sind in Netzen erstickt
Bis jetzt wurden nicht alle Tiere untersucht. Aber es zeichnet sich eine Tendenz ab: Die Meeressäuger wurden wahrscheinlich Opfer der Fischerei.
Sie sind in Netzen erstickt. (Anmerkung Meeresakrobaten: Wenn Meeressäuger in Netzen umkommen, ertrinken sie nicht, sondern sie ersticken. Sie atmen bewusst und müssen zum Luftholen immer an die Wasseroberfläche aufsteigen. Das wird ihnen in einem Netz unmöglich gemacht. Sie stellen also die Atmung ein. Von Ertrinken spricht man, wenn sich die Lungen mit Wasser gefüllt haben, was bei Menschen der Fall ist, deren Atemreflex auch unter Wasser funktioniert.)
Man konnte bei den Tieren keine Unterernährung oder mit Plastik gefüllte Mägen feststellen. Auch äußere Verletzungen waren nicht auszumachen.
Totfunde per App melden
Beifänge werden in der Regel nicht von Fischern im Meeresmuseum abgegeben, sondern die Totfunde werden von Touristen telefonisch oder über die App OstSeeTiere gemeldet.
Totes Buckelwalweibchen
Erst im Juni wurde ein totes Buckelwalweibchen vor Graal-Müritz entdeckt. Die Obduktionsergebnisse stehen noch aus.
(Quelle: Massensterben an der Ostseeküste)