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MEERteiler über Delfine (1)


Sorry für die Wortspielerei … Ich möchte diese aber gerne als Aufhänger nehmen für eine kleine Serie über MEERessäuger.

Synchronspringer
(Foto: Rüdiger Hengl)

Oliver Schmid, den ihr bereits als Gastautor und Fotografen hier auf dieser Website kennengelernt habt (ich erinnere nur an die geniale Briefmarken-Aktion zu Weihnachten), hat den Delfin-Experten Benjamin Schulz, dessen fesselnde Beiträge ihr immer wieder im Biologen-Blog lesen könnt, zur Partnerwahl bei Delfinen, zu deren Nachwuchs sowie deren Lebensraum befragt.

Da die Fragen und Antworten der beiden sehr interessant sind, habe ich daraus eine kleine Interview-Serie gemacht – einen MEERteiler eben.

Hier also Teil 1.

Woran orientieren sich Delfine bei der Partnerwahl?

Oliver: Meine erste Frage ist, wie sich bei (freilebenden) Delfinen die Männchen und die Weibchen finden. Für uns sehen die Geschlechter optisch ja relativ ähnlich aus. Woran orientieren sich die Delfine bei der Partnerwahl? Wir orientieren uns da ja in erster Linie optisch, doch welche Sinne setzen die Delfine bei der Partnersuche und der Partnerwahl ein? Verlassen sie sich auf ihr Sonar? Spielen chemische Faktoren (z.B. Informationen im Kot und Urin) eine Rolle?

Benjamin: Deine Frage dreht sich also darum, welche Sinne Delfine zur Partnersuche einsetzen.

Nun, zuerst einmal denke ich, ist die Unterscheidung der Geschlechter untereinander für Delfine kein Problem. Das wird aufgrund typischer Körperformen doch größtenteils optisch laufen (bei einem ersten Zusammentreffen) und natürlich auch vom Verhalten her. Man kennt sich meistens sowieso schon in einer begrenzten Population.

Chemische Faktoren spielen eine Rolle

Natürlich haben Delfine auch die Möglichkeit, ihr Sonar einzusetzen. Komplizierter wird es sicherlich, wenn ermittelt werden soll, ob der Partner potenziell fruchtbar ist (also ein Weibchen für ein Männchen). Man ist sich da heute noch nicht ganz sicher, allerdings werden bestimmt chemische Faktoren eine Rolle spielen, die durch den Geschmackssinn im Wasser übertragen werden können.

Außerdem zeigen weibliche Delfine im Östrus ein typisch passives Verhalten gegenüber einem Partner, den sie mögen. Das beinhaltet seitliches langsames Schwimmen und Präsentieren der Bauchseite (also auch der Genitalien) zum Männchen. Das allein wird bei den Männchen schon als Anreiz reichen (wir Männer brauchen ja nicht viel;o)).

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