Viele werdende Eltern plaudern mit ihren Babys im Mutterleib. Man geht davon aus, dass menschliche Föten im letzten Drittel der Schwangerschaft eine Präferenz für die Stimme ihrer Mutter entwickeln.
Delfinmütter teilen ihren Namen mit
Aber es scheint, dass der Mensch nicht die einzige Spezies ist, die mit ihrem Ungeborenen kommuniziert.
Forschungen in einem Delfinarium haben gezeigt, dass trächtige Weibchen den noch in ihrem Bauch befindlichen Kälbern den eigenen Signaturpfiff (der bei uns mit dem Namen vergleichbar ist) beibringen.
Prägungsprozess
Wissenschaftler der University of Southern Mississippi sehen dieses Verhalten als Prägungsprozess an. Bis die Delfinkälber in den ersten zwei Monaten nach ihrer Geburt sich ihren eigenen charakteristischen Sound aneignen, verwenden sie denjenigen ihrer Mutter.
Studien im Delfinarium
Während einer Studie im kalifornischen Six Flags Discovery Kingdom wurden zwei Monate vor und zwei Monate nach der Geburt eines Delfinbabys 80 Stunden Geräusche von Mutter, Baby und den anderen Delfinen im Becken aufgenommen.
Die Aufnahmen, die bereits 2014 entstanden, zeigten, dass die Delfinmutter zwei Wochen vor der Geburt ihrer Tochter Mira sowie zwei Wochen danach verstärkt Signaturpfiffe ausstieß. Danach wurden die Pfiffe weniger.
Die anderen Delfine verstummten
Die anderen Delfine im Becken verhielten sich in diesem Zeitraum eher ruhig.
Die Wissenschaftlerin Dr. Audra Ames ist davon überzeugt, dass die anderen Delfine das Ungeborene mit ihren Signaturpfiffen nicht verwirren wollten und deshalb ruhig blieben. Nur so könne sich das Kalb die Pfiffe der Mutter einprägen.
Sobald die Mutter weniger Signaturpfiffe ausstieß, nahm die Delfingruppe ihre Kommunikation wieder in gewohnter Weise auf.
(Quelle: Starting them early: Pregnant dolphins sing their names to their babies in the womb)
Lesetipps
* Pfiffe halten Delfine zusammen
* Humans are not the only ones to communicate with their unborn children