Seriöse Projekte
Doch es gibt sie tatsächlich: seriöse Projekte für betreute Meeresbuchten und Wiederansiedlungen. Diese werden von einer Gruppe kompetenter und engagierter Wissenschaftler koordiniert.
In Frankreich, Belgien, Spanien und Portugal sind diese Initiativen seit Jahren sehr aktiv. Sie haben bereits Standorte, europäische sowie nationale Fördergelder eingeworben und besitzen vor allen Dingen einen Vorteil: Expertise. Der Haken an der Sache: Wenn man nicht in den entsprechenden Fachgebieten unterwegs ist, hat man mit großer Wahrscheinlichkeit noch nichts von diesen Projekten gehört. Das liegt vor allem daran, dass diese seriösen Projekte von den Tierrechtsverbänden ignoriert oder sogar torpediert werden. Denn schließlich haben sie keinerlei Verbindung zu ihnen und werden als Konkurrenten angesehen.
Einnahmequelle würde wegbrechen
Man stelle sich einmal vor, es gäbe so eine oder mehrere wissenschaftlich geleitete und erfolgreiche Meeresbuchten: da würde den Tierrechtsverbänden plötzlich eine große Einnahmequelle wegbrechen. So groß, dass es sich lohnt, selbst Millionenbeträge jährlich für Lobbyarbeit auszugeben und für Medienverträge, die ihnen garantieren, dass nur „zertifizierte“ Beiträge aus der Tierrechtsszene in die Öffentlichkeit gelangen.
Schlimme Zustände in „Sanctuaries“
Das Motto sämtlicher Tierrechtsorganisationen, wenn es um Anti-Zoo-Kampagnen und damit auch gegen Delfinarien geht: Die Tiere sind nur in den eigens eingerichteten „Sanctuaries“ gut aufgehoben, sonst jedoch bei niemand anderem.
Es geht hier nicht um objektive Beurteilungen von Beckengrößen, Fütterung, Medikation und Vergesellschaftung der Tiere, obwohl Tierrechtler in ihren Kampagnen ja immer wieder vorgeben, genau darauf bzw. die Missstände darin aufmerksam zu machen. Es geht einzig und allein darum, wer die Tiere halten darf und wer nicht. Wer nicht zur Tierrechtsbewegung gehört, darf der Ideologie zufolge eben keine Tiere halten.
Deutlich wird das vor allem dann, wenn in von Tierrechtlern geführten Auffangzentren oder eben Sanctuaries miserable Bedingungen für die Tiere herrschen und diese in schlechtem Allgemeinzustand und gelangweilt ihr Dasein fristen müssen (Berichte darüber finden sich vor allem betreffend diverser Anlagen für Raubkatzen und Elefanten).
Der beste Zoo der Welt würde von diesen Leuten keine Anerkennung bekommen, denn Tierrechtler sind vor allem eines: selbstgerecht. Schlimme Zustände in den eigenen Betrieben werden dagegen heruntergespielt oder auf die vorherige Haltung in Zoos oder Zirkussen zurückgeführt, was die Öffentlichkeit natürlich nicht mehr nachvollziehen kann.
Tierrechtsideologie wird zur Bedrohung der Tiere
Da kann man also nur hoffen, dass Tierrechts-„Sanctuaries“ für Delfine weiterhin unrealisierbar bleiben bzw. diese von den Verbänden aufgrund der exorbitanten Kosten eben gar nicht wirklich geplant sind.
Die rücksichtslose Vorgehensweise radikaler Tierrechtler in allen Bereichen hat mittlerweile nicht nur dazu geführt, dass die Arbeit der Zoos im Artenschutz bedroht ist, sondern ironischerweise auch zu einer dramatischen Verringerung der Chance, dass es betreute Meeresbuchten mit der Aussicht auf Wiederansiedlungen überhaupt geben wird. Und damit wird die Tierrechtsideologie insgesamt zu einer Bedrohung für das Wohl der Tiere und des gesamten Artenschutzes.
Das eigentliche Ziel radikaler Tierrechtler sind eben gar nicht die Rechte der Tiere, sondern schlicht das Aussterben sämtlicher Tiere in menschlicher Obhut. Das für die durchzuführenden Kampagnen nötige Kleingeld kommt dann durch die Spendenbereitschaft leichtgläubiger Tierfreunde.
Rührselige Projekte mit Traumpotenzial
Um die zu halten, braucht es natürlich rührselige Projekte mit Traumpotenzial. Da bieten sich die Meeresbuchten, in denen die Delfine angeblich ihre Freiheit und Glückseligkeit wiederfinden, als Idealbild an.
Realistisch müssen die Projekte gar nicht sein, denn Fakten wollen viele Menschen leider sowieso nicht hören.
Auch der Beginn eines Jahres ist immer eine besonders aktive Spendenzeit. Jeder Tierfreund sollte sich aber vorher genau informieren, wem und wofür er spendet. Denn sonst ist das Geld eventuell verloren oder wird sogar dazu zweckentfremdet, dem Tierwohl und Tierschutz insgesamt zu schaden.
Also heißt es aufzupassen, wenn Tierrechtsgruppen wie zu jedem Jahreswechsel verstärkt um Spenden werben, egal ob im Fernsehen, in der Zeitung, im Internet oder in der Fußgängerzone.
„Same procedure as every year!“. In diesem Sinne wünsche ich ein erfolgreiches und für den Tierschutz gutes Jahr 2019.
Allen Meeresakrobaten-Leserinnen und Lesern alles Gute und Dank für eure Treue.
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