Oliver Schmid ist Delfin-Fan und Briefmarkensammler. Er hat schon manch schönen Beitrag für die MEERESAKROBATEN erstellt. Mit ihm zusammen entstand auch die tolle Idee, die Briefmarken-Ecke mit Wal- und Delfin-Marken aus der ganzen Welt zu bestücken.
Oliver sammelt jedoch nicht nur Briefmarken, sondern ergänzt sein Bücherregal auch immer wieder mit aktuellen Titeln zum Thema Wale und Delfine. Kein Wunder, dass ihn der Band „Der Wal und das Ende der Welt“ neugierig gemacht hat.
Ich freue mich sehr, dass Oliver eine kurze Rezension dazu geschrieben hat, die ich euch nicht vorenthalten möchte.
Buch-Besprechung von Oliver
Eins vorneweg: Wenn man sich das Buch allein wegen des Titels kauft, wird man vielleicht ein wenig enttäuscht sein, denn der Wal spielt lediglich am Anfang und ziemlich gegen Ende des Buchs eine tragende Rolle – dafür aber beide Male umso emotionaler. Zudem merkt man, dass der Autor Biologe ist und sich mit den Meeressäugern auskennt.
Worum geht es?
Eine Gruppe Menschen eines kleinen Küstendorfes findet einen bewusstlosen Mann am Strand. Als der Mann namens Joe zu sich kommt, wirkt er zunächst etwas seltsam auf die Dorfbewohner, schon bald aber wird er von der Gemeinschaft akzeptiert und findet Freunde.
Auch mir sind die beschriebenen Bewohner des Dorfes rasch ans Herz gewachsen, obwohl – oder gerade weil – sie allesamt ebenfalls ein wenig schrullig sind.
Der Roman lässt sich Zeit. Erst nach und nach erfährt der Leser, was Sache ist – dies in Form von vielen Rückblenden.
Der Mann hat zuvor in der Börsenwelt gearbeitet und Computerprogramme erstellt, die aufgrund des Durchstöberns Tausender Zeitungsartikel und Nachrichten die Aktienkurse gut vorausberechnen können.
Eines Tages bekommt er von seinem Chef den Auftrag, längerfristige Berechnungen zur Zukunft der Menschheit anzustellen. Die Frage ist, wie sich unsere momentane Wachstumsgesellschaft weiterentwickeln wird. Das Ergebnis ist erschreckend – ein Zusammenbruch der globalen Zivilisation droht.
Wie werden die Menschen angesichts dieser Bedrohung reagieren? Kann man ein isoliertes Dorf vor dem Untergang bewahren?
Ein Leitzitat des Romans lautet: „Unsere Gesellschaft ist nur drei Mahlzeiten von der Anarchie entfernt.“
Das Buch lässt einen richtig mitfiebern und man erlebt wechselnde Gefühle von Trauer bis Freude.
Mir persönlich gefällt der erste Teil des Buchs besser, am Ende kommt mir die „Auflösung“ dann doch zu rasch … doch ich will nicht zu viel verraten!
Daten zum Buch
„Der Wal und das Ende der Welt“ ist im März 2019 im S. Fischer Verlag erschienen.
Der Autor ist John Ironmonger.
Preis: 22 Euro
ISBN-10: 3103974272
ISBN-13: 978-3103974270
Eine Leseprobe gibt es hier.