Nachdem wir im April so tolle Erlebnisse mit Schweinswalen in der Nordsee – genauer in Wilhelmshaven – hatten, erreichte mich vor Kurzem die traurige Nachricht, dass es den Artgenossen in der Ostsee gar nicht (bzw. weiterhin nicht) gut zu gehen scheint.
Über 200 Totfunde
Auf eine Anfrage der grünen Bundestagsabgeordneten Steffi Lemke an das Bundesumweltministerium gab es von dort die Auskunft, dass im vergangenen Jahr an der deutschen Ostseeküste 203 tote Schweinswale gefunden wurden.
Offenbar werden Totfunde seit 2000 erfasst. Die Zahl aus dem Jahr 2018 war demnach die zweithöchste. Nur 2016 wurden mehr verendete Schweinswale gemeldet – nämlich 221.
Normalerweise kann man davon ausgehen, dass ca. 60 Prozent der angespülten Tiere in Fischernetzen erstickten. Offiziell wurde 2018 allerdings nur ein Beifangopfer gemeldet. Man muss nun die Obduktionen abwarten, bei denen die Todesursachen festgestellt werden.
Einsatz von Warngeräten
In der östlichen Ostsee soll es mittlerweile nur noch 500 Schweinswale geben, in der westlichen Ostsee dagegen schwimmen noch 18.500 Meeressäuger. Zum Vergleich: In der Nordsee vermutet man mehr als 200.000 Schweinswale.
Das Umweltministerium in Berlin setzt auf Warngeräte, welche die Schweinswale von den Netzen fernhalten sollen.
(Quellen: Kieler Nachrichten und Ostsee-Zeitung)
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