Im Artikel Rescue Shows Need for Marine Mammal Hospital wird aufgezeigt, wie wichtig Einrichtungen sind, in denen gestrandete Meeressäuger gesund gepflegt werden können.
Einschläfern statt retten
Ohne Rehabilitationszentren bleibt nur das Einschläfern vor Ort möglich.
(Anmerkung Meeresakrobaten: Am Beispiel der aufgegebenen Reha-Station in Harderwijk/Niederlande kann deutlich gemacht werden, wie wichtig SOS-Einrichtungen sind. Bei gestrandeten Schweinswalen wird heute von den Helfern oft nur noch die Todesspritze eingesetzt, da es keine Aufnahmestation für Tiere in Not mehr gibt …)
Nachtrag Juli 2022: Seit April 2022 gibt es wieder eine neue SOS-Auffangstation in den Niederlanden. Sie befindet sich im niederländischen Tierpark Hoenderdaell in Anna Paulowna.
Rehabilitation bisher nur in SeaWorld möglich
Der o.g. Beitrag bezieht sich auf zwei Fälle, die sich Ende Juli 2019 ereignet haben. Zwei gestrandete Atlantische Große Tümmler waren in den Florida Keys aus seichtem Gewässer gerettet worden. Sie konnten sich nicht aus eigener Kraft stabilisieren und waren sehr schwach. Die Tiere mussten nach zwei erfolglosen Aussetzungsversuchen (in tieferes Gewässer) in die Klinik von SeaWorld gebracht werden.
SeaWorld hat innerhalb von 40 Jahren bereits über 35.000 Tiere gerettet, darunter 533 Wale und Delfine. Gestrandete Tiere erhalten hier in einem Hinter-den-Kulissen-Bereich eine erstklassige tierärztliche Versorgung – so lange, bis sie sich vollständig erholt haben. Das Endziel ist immer, die Tiere wieder in ihre natürliche Heimat zurückzubringen.
Der NMFS entscheidet über Schicksal der Tiere
Bleibt ein Rehabilitationserfolg aus, entscheidet der National Marine Fisheries Service (NMFS – auch als NOAA bekannt), was mit dem Tier geschehen und wo es gegebenenfalls untergebracht werden soll.
Das Dolphins Plus Marine Mammal Responder
Bisher kümmert sich das Dolphins Plus Marine Mammal Responder um gestrandete oder verletzte Delfine auf den Florida Keys. Doch es gibt dort keine eigene Meeressäugerklinik für in Not geratene Tiere.
Dolphins Plus Marine Mammal Responder hofft nun auf einen Sponsor, der den Bau eines Marine Hospitals finanziert.
Zu der Ausrüstung eines Reha-Centers gehören Quarantänebecken, Filtrationssysteme, Meeresgehege und Unterstützungsbereiche (Fischzubereitung, medizinischer Raum und Büroräume).
(Quelle: keysweekly.com)
SOS Dolfins konzentriert sich nach eigener Aussage nunmehr auf das Spendensammeln, was wohl im Umfeld des Delfinariums Harderwijk nicht so ganz einfach war.
Angeblich strebt man eine eigene Delfinklinik an, aber das ist nun auch schon wieder 3 Jahre in der Schwebe.
Offenbar geht das Spendensammeln sehr viel besser, wenn man keine Ausgaben hat, die mit kostspieliger Tierrettung zu tun haben.
Irgendwie kommt mir das Ganze ziemlich verlogen vor.