4. Kapitel: Die Kommunikation der Wale
Das vierte Kapitel von „Giganten der Meere“ befasst sich genauer mit den Lauten der Wale und Delfine.
Wale erzeugen die Laute in den Nasengängen.
Bei den Zahnwalen gibt es außerdem lippenähnliche Gebilde. Diese und große Lufthohlräume ermöglichen das „Reden“ unter Wasser (Klicks und Pfeiftöne). Dabei wird die Luft, die zwischen den Luftreservoirs hin und her gepumpt wird, zum Lauterzeuger. Es wird dabei immer wieder die gleiche Luft verwendet, sie wird quasi recycelt.
Signaturpfiffe
Die Signaturtöne der Delfine, die erstmals in den 1960er-Jahren in einem Delfinarium erforscht wurden, stehen im Fokus umfangreicher Studien. Jeder Delfin benützt einen eigenen Signaturpfiff, der ihn unverwechselbar macht. Gelernt wird dieser Ton in den ersten Lebensmonaten.
Die charakteristischen Pfeiftöne wurden beim Großen Tümmler, beim Gemeinen Delfin, beim Fleckendelfin und beim Buckeldelfin nachgewiesen.
Studien im Duisburger Delfinarium
Delfine können Signaturpfiffe kopieren, sie nennen also Artgenossen quasi beim Namen. Die Signaturpfiffe sind im Langzeitgedächtnis verankert, sodass sich die Tiere auch nach jahrzehntelanger Trennung wiedererkennen.
Im Duisburger Delfinarium wurde herausgefunden, dass Signaturpfiffe verwendet werden, um den Gruppenzusammenhalt aufrechtzuerhalten, wenn die Tiere einmal voneinander getrennt sind. (Nebenbei: Das im Buch verwendete Foto vom Duisburger Delfinarium auf Seite 84 stammt von Claudia Kuster. Sie profilierte sich jahrelang als hervorragende Fotografin im Zoo.)
Stimmen-Verlust unter Wasser
Wir erkennen unsere Mutter am Telefon bereits an der Stimme, ohne dass sie ihren Namen genannt hat. Auch andere nicht menschliche Säugetiere nutzen stimmliche Hinweise für das Erkennen eines Artgenossen.
Stimmen werden unter Wasser jedoch sehr verzerrt wahrgenommen. Das kann man ausprobieren, wenn man mit anderen Menschen taucht und diesen etwas mitteilen möchte.
Außerdem besitzen Delfine keine Stimmbänder. Daher spielen bei ihnen nicht die Stimme, sondern unterschiedliche Frequenzhöhen der ausgesandten Töne eine Rolle. Diese verraten den Tieren, welches Individuum mit ihnen kommuniziert.
Auf der nächsten Seite folgen das fünfte und sechste Kapitel.
Hört sich wirklich spannend an, danke für die ausführliche Darstellung. Ähnliche umfangreiche Bücher hab ich auch schon, aber die sind natürlich eher auf dem Stand von vor 20 Jahren. ;-)
Das einzige, was mir hier negativ auffällt, ist die Titel, sowohl original, als auch die „Übersetzung“ (wirklich übersetzt ist der Titel ja nicht). Da scheint der Übersetzer eine gewisse Affinität zu Aliterationen ausgelebt zu haben, was auf mich immer etwas effektheischerisch wirkt. Wenn dann auch noch mit Begriffen wie „Weißheit“ und „genial“ operiert wird, scheint das doch eher in die esoterisch überladenen Ecke zu deuten, als zu dem umfassenden und fundierten Sachbuch, dass es offensichtlich tatsächlich ist. Beim Originaltitel ähnlich. Es klingt fast, als könnte der Verfasser die Gedanken von Delphinen lesen. Das kennen wir ja eher von einer anderen, nicht so sehr mit objektiver Faktendarstellung arbeitenden Strömung.
Aber vielleicht ist das auch bewusste Strategie, um an das doch recht verfälschte populäre Bild anzuknüpfen, damit Leser zu interessieren, und ihnen dann umfassendes, wissenschaftlich fundiertes Wissen zu vermitteln.
Vielen Dank für deinen Kommentar, Dani! Ich sehe das ähnlich wie du. Doch oft haben die Autoren keinen Einfluss auf die Auswahl des Titels oder die Formulierung des Werbetextes. Ich habe erst vor Kurzem von einer Autorin gehört, dass Verlage gerne mit Schlagworten rumwerfen (in ihrem Fall „Meisterwerk“), von denen sich der Autor distanziert. Der Titel muss sich halt verkaufen …