Gesangskünstler
Was kann man nun eigentlich Spannendes bei der Vogelbeobachtung erleben? Zuerst einmal und bekanntermaßen sind Vögel begabte Gesangskünstler. Vor allem im Frühjahr kann man das gut hören.
Dass sie unsere Musik maßgeblich inspiriert und beeinflusst haben, ist sicher nicht von der Hand zu weisen. Woher sollen Menschen sonst die Idee gehabt haben? Genau wie bei uns gibt es aber auch viele Musikrichtungen. Da gibt es zum einen die echt talentierten Sänger mit Kompositionen und Melodien, die an die Verspieltheit manch klassischer Werke erinnern. Sowohl als zärtliches Trällern, wie vom Rotkehlchen, oder als selbstbewusst vorgetragene Arie wie bei der Amsel.
Collared Dove and Wood Pigeon comparison – So sehen Ringeltaube und Türkentaube im Vergleich aus from Ben's Birdwatching on Vimeo.
Enorme Sangeskraft besitzt der kleinste unserer Vögel, der Zaunkönig. Es ist immer wieder eine beeindruckende Freude, ihn irgendwo singen zu hören. Doppeltes Glück ist es, wenn man ihn dabei auch entdecken kann.
Natürlich gibt es auch unter den Vögeln die eher robusteren Musikstile und das heisere Rufen einer Krähe erinnert dann doch eher an Heavy-Metal-Kreischorgien als an wohltuenden Gesang. Aber gerade diese Vielfalt macht die Natur doch erst richtig spannend.
Tauben
Viele Vögel beschränken sich auch auf einfache Rufe, um ihr Territorium abzustecken und die Partner zu informieren, wo sie gerade sind. Tauben sind dafür ein gutes Beispiel, und zwar nicht die ständig gurrenden Stadttauben, sondern die wilden Taubenarten, von denen bei uns vor allem zwei überall anzutreffen sind: die Ringeltaube (im Film oben rechts) und die Türkentaube (im Film oben links).
Beide rufen mit ähnlicher Tonfolge, allerdings bestehen die Ruffolgen aus fünf Tönen bei den Ringeltauben, aber nur aus drei bei den Türkentauben. So könnt ihr in Zukunft schon akustisch unterscheiden, wem ihr da gerade lauscht.
Vielen Dank für diesen sehr ausführlichen Artikel über die gefiederten Freunde im Garten.
Mein „Favorit“ sind neben den Spatzen (als Ulmer obligatorisch) in erster Linie Amseln. Ich mag es, wenn sie abends ihre wunderschönen Lieder singen. Das macht mich total entspannt und glücklich und ich kann mich dabei zugleich gut konzentrieren. Interessnt finde ich ja die Tatsache, dass Amseln noch vor rund 200 Jahren (fast) reine Waldbewohner waren und erst seidem immer mehr als „Kulturfolger“ in die Städte gekommen sind.
Ich habe zu Hause auf dem Balkon einen kleinen „Teich“ (Plastkwanne mit Wasser), die von den Amseln sehr gerne als Badegelegenheit und auch zum Trinken angenommen wird. Eine Amsel habe ich immer wiedererkannt, denn sie hatte als Besonderheit am Flügel eine weiße Feder.
Vielen Dank für deinen Kommentar, Oliver! Eine Amsel mit weißer Feder war auch mit bei der Zählung dabei, als ich bei „Wintervögel am Futterhaus“ mitgemacht hatte.
Hallo Oliver und danke für deinen netten Kommentar!
Interessant finde ich auch die Anpassung verschiedener Vogelarten als Kulturfolger.
Bei Tauben und Spatzen ist das ja genauso.
Die Spatzen sind bei uns nur selten zu sehen, aber gegenüber unserem Gelände gibt es eine lange Heckenreihe, wo die Spatzen immer brüten im Sommer. Da ist dann viel los, aber ich komme nie wirklich nah genug ran, um sie zu filmen.
Die Ringeltauben kann ich mittlerweile an ihrer Stimme identifizieren, sie haben alle eine ganz eigene Tonlage. Wenn ich also morgens Rufe höre, weiß ich, ob das unser Paar ist oder das vom Nachbarn.