Berichte, Biologen-Blog

Die Himmelsakrobaten


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Brut

Nach dem Vergnügen folgt dann die Arbeit, die anstrengende Zeit des Ausbrütens und Fütterns der geschlüpften Jungtiere. Und auch wenn die Jungtiere bereits das Nest verlassen haben, werden sie noch weitere Zeit von den Eltern versorgt.

Parent feeding young bird – Elterntier füttert Jungtier from Ben's Birdwatching on Vimeo.

Bei manchen Arten füttert nur ein Elternteil, bei den meisten jedoch beide. Wenn man die Amseln so mit ihren bettelnden Jungtieren auf dem Rasen beobachtet, kann man sicher nachvollziehen, wie anstrengend das sein muss.

Auch kleine Meisen kriegen den Hals nicht voll. Zumindest sind halberwachsene Jungtauben schon in der Lage, selbst Futter aufzupicken, sie bleiben aber immer noch in der Nähe der Eltern, die meist auf einer höher liegenden Warte sitzen und aufpassen. Allerdings auch nicht zu lange, denn die nächste Brut ist meistens schon wieder in Arbeit.

Von März bis in den Oktober durch können durchaus drei bis vier Bruten erfolgen. Bei durchschnittlich zwei Jungtieren pro Brut waren die Tauben in unserem Garten mit sieben Jungtieren also durchaus erfolgreich im vergangenen Jahr.

Hausrotschwanz

Besonders glücklich war ich im letzten Jahr über die Brut eines Hausrotschwanz-Pärchens, das es sich in unseren Dachbalken gemütlich gemacht hat. Viele Tage konnten wir zusehen, wie die Eltern rein- und rausflogen und haufenweise Insekten mitbrachten. Und beim Abflug nahmen sie oft auch den Müll wieder mit hinaus (also die Exkremente der Jungtiere). Saubere Vögel halt.

Ich halte den Hausrotschwanz für einen besonders schönen kleinen Vogel, der fast schon hyperaktiv ist und selten mal lange irgendwo sitzen bleibt. Umso mehr habe ich mich über eine Porträtaufnahme gefreut, die mir dann doch im Spätsommer noch gelungen ist.

Hausrotschwänze sind übrigens Zugvögel. Ende Oktober reisen sie wieder ab. Ich hoffe sehr, dass wir dieses Paar im nächsten Frühjahr wiedersehen.

3 Kommentare

  1. Vielen Dank für diesen sehr ausführlichen Artikel über die gefiederten Freunde im Garten.
    Mein „Favorit“ sind neben den Spatzen (als Ulmer obligatorisch) in erster Linie Amseln. Ich mag es, wenn sie abends ihre wunderschönen Lieder singen. Das macht mich total entspannt und glücklich und ich kann mich dabei zugleich gut konzentrieren. Interessnt finde ich ja die Tatsache, dass Amseln noch vor rund 200 Jahren (fast) reine Waldbewohner waren und erst seidem immer mehr als „Kulturfolger“ in die Städte gekommen sind.
    Ich habe zu Hause auf dem Balkon einen kleinen „Teich“ (Plastkwanne mit Wasser), die von den Amseln sehr gerne als Badegelegenheit und auch zum Trinken angenommen wird. Eine Amsel habe ich immer wiedererkannt, denn sie hatte als Besonderheit am Flügel eine weiße Feder.

    geschrieben von Oliver
    1. Vielen Dank für deinen Kommentar, Oliver! Eine Amsel mit weißer Feder war auch mit bei der Zählung dabei, als ich bei „Wintervögel am Futterhaus“ mitgemacht hatte.

      geschrieben von Susanne
    2. Hallo Oliver und danke für deinen netten Kommentar!

      Interessant finde ich auch die Anpassung verschiedener Vogelarten als Kulturfolger.
      Bei Tauben und Spatzen ist das ja genauso.
      Die Spatzen sind bei uns nur selten zu sehen, aber gegenüber unserem Gelände gibt es eine lange Heckenreihe, wo die Spatzen immer brüten im Sommer. Da ist dann viel los, aber ich komme nie wirklich nah genug ran, um sie zu filmen.
      Die Ringeltauben kann ich mittlerweile an ihrer Stimme identifizieren, sie haben alle eine ganz eigene Tonlage. Wenn ich also morgens Rufe höre, weiß ich, ob das unser Paar ist oder das vom Nachbarn.

      geschrieben von Benjamin

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