Seit dem Ausbruch des Coronavirus wird viel über Zoonosen gesprochen. Das sind Viren, die vom Tier auf den Menschen überspringen.
Pilzinfektion auf Menschen übertragbar
Die Biologin und Journalistin Bettina Wurche hat in ihrem Science-Blog über eine Pilzinfektion bei Delfinen geschrieben, die auf den Menschen übertragen werden kann. Es handelt sich dabei um die Lobomykose (Lobo’s Disease oder Lobo-Krankheit; benannt nach deren Entdecker – dem brasilianischen Hautarzt Jorge Lobo), die durch den Pilz Lacazia loboi ausgelöst wird.
Wie man in Bettinas Artikel lesen kann, kommt die Lobo-Krankheit in ländlichen Gebieten Mittel- und Südamerikas sowie Südafrikas bzw. deren Küstengewässern vor, sowohl bei Menschen als auch bei verschiedenen Delfinarten. Sie dringt über kleine Verletzungen der Haut oder Lunge ein und verursacht wuchernde Knoten und flächige Geschwüre auf der Haut.
Krankheit breitet sich immer weiter aus
Die Krankheit breitet sich offenbar seit 2005 immer weiter aus und hat wahrscheinlich auch schon zu Todesfällen bei den Delfinen geführt.
Der Ursprung der Krankheit ist bis heute nicht geklärt. Beobachtungen zeigen jedoch, dass die Hautwucherungen mit ansteigender Wassertemperatur und abnehmendem Salzgehalt zunehmen.
Leben auf engem Raum
Zoonosen entwickeln sich vor allem dort, wo verschiedene Arten auf engem Raum zusammenleben.
Immer mehr Menschen schwimmen mit Delfinen. Die Gefahr, sich mit der Lobo-Krankheit zu infizieren, ist nicht zu unterschätzen. Auch Veterinäre und Biologen, die zum Beispiel mit toten Tieren Kontakt haben, müssen Vorsicht walten lassen, auch wenn diese Krankheit bis jetzt eher zu den exotischen Vorkommnissen zählt.
(Quelle: Pilz-Infektionen bei Delphinen und Menschen – eine ungewöhnliche Zoonose)