Blauwale sind die größten Bartenwale, die es gibt – ja sie sind sogar die größten Tiere, die jemals auf diesem Planeten gelebt haben.
Was macht den Blauwal zum Giganten?
Ein Blauwal misst bis zu 30 Meter und wird bis zu 130 Tonnen schwer. Doch Finnwale – die zweitgrößten Wale – sind ganze fünf Meter kürzer und wiegen durchschnittlich „nur“ 50 Tonnen.
Warum der Blauwal zum Giganten unter den anderen Walarten geworden ist, erklären Forscher mit der Evolution.
Anfangs gab es viele verschiedene Furchenwale in den Ozeanen. Doch nur die Nahrungsspezialisten unter ihnen haben überlebt, weil sie mit den anderen Arten nicht konkurrieren mussten.
Manche Großwale haben sich auf den Fang von Schwarmfischen spezialisiert, andere fressen Plankton und der Blauwal frisst (fast) ausschließlich Krill. Da dieser in manchen Gebieten in enormen Mengen vorkommt, konnte der Blauwal so riesig werden.
Schluckfiltrierer
Um viel Beute aufnehmen zu können, bedarf es eines großen Maules. Wenn der Blauwal dieses öffnet, nimmt er im gefalteten Kehlsack eine Unmenge an Wasser auf.
Als sogenannter Schluckfiltrierer presst er das Wasser wieder zwischen den Barten heraus. Die Beute bleibt an den Hornplatten am Gaumenrand hängen.
Körperbau
Mit seinem schlanken Körper und den kleinen hydrodynamischen Brustflossen ist der Blauwal sehr beweglich. Dadurch kann er den Krillschwärmen hinterher schwimmen.
Außerdem verfügt er über große Energiereserven, die für einen Langstreckenschwimmer unverzichtbar sind.
Große Energiereserven kann aber nur ein großer Körper speichern. Und ein großer Körper braucht viel Nahrung. Der Überlebenskreis ist geschlossen.
Doch spezialisiert sich ein Tier auf eine bestimmte Beute, ist sein Bestand anfällig, wenn die Futterquelle versiegt.
Als Langstreckenschwimmer kann der Blauwal seiner Beute zwar gut folgen, doch er ist lange nicht so manövrierfähig wie andere Bartenwale. Diese schwimmen wendiger, sind keine Kostverächter und verbrauchen weniger Energie als ihr großer Verwandter.
Generalisten sind im Vorteil
Futter-Generalisten scheinen in unserer Welt begünstigt zu sein. Sie sind nicht nur an eine bestimmte Beuteart gebunden, sondern gewöhnen sich auch schnell an andere Nahrungsquellen.
Da hat ein Spezialist wie der Blauwal wenig Chancen, den Veränderungen des Klimas und damit des Nahrungsangebots zu trotzen …
(Quelle und weitere Informationen unter: spektrum.de)