Wenn sich ein Großwal oder ein Delfin in einem Netz verheddert, sitzt er erst einmal fest. Die Tiere können nämlich nicht rückwärts schwimmen. Sie bohren sich bei ihren Befreiungsversuchen immer weiter in die Kunststoff-Garne hinein.
Retter setzen sich großen Gefahren aus
Es gibt Menschen, die versuchen, Wale aus Netzen zu befreien. Sie begeben sich dabei selbst in höchste Gefahr. Denn schlägt der Wal zum Beispiel mit der Fluke aufs Wasser, kann ein kleines Boot zum Kentern gebracht werden.
Das Entwirren des Netzteils, in das ein Wal hineingeraten ist, erfordert äußerste Vorsicht. So müssen die Retter aufpassen, das Tier nicht zu verletzen, wenn sie die Seile mit Messern zerschneiden. Ist der Wal befreit, kann er jedoch durch nicht vorhersehbare Bewegungen seinen Rettern Schaden zufügen.
Arbeitsabläufe werden geübt
Die Biologin und Journalistin Bettina Wurche schreibt in ihrem Blog, dass vor allem Teams von NOAA wegen der vielen Zwischenfälle mit großen Walen schon lange funktionierende Arbeitsabläufe dafür entwickelt haben und von den Fischern oder der Küstenwache dann oft zur Hilfe gerufen werden.
Im Blog von Bettina habe ich auch die beiden Videos gefunden, die einem einen Eindruck vermitteln, wie schwierig es ist, einen Wal zu befreien.
Der erste Film zeigt eine Befreiungsaktion. Im zweiten Film könnt ihr sehen, wie ein Rettungstraining aussieht.
Flipper und Fluke können absterben
Bettina Wurche schreibt zur Verstrickung in Netzen: „Besonders oft verheddern sich Netze und Leinen an Kopf und Flossen. Ziehen sich die Kunststoffleinen um Flipper oder Fluke zusammen und wird der Wal nicht befreit, können diese Körperteile absterben. So hat schon so mancher Wal seine Schwanzflosse verloren – da sie der Hauptantrieb ist und zum Abtauchen und Reisen dringend benötigt wird, ist das für den Wal ein Katastrophe. Oft bedeutet es den langsamen und qualvollen Hungertod.“
(Quelle: scienceblogs.de)