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Plastikmüll tötet viele Meerestiere


Meerestiere fressen den Unrat, der durch uns Menschen in den Ozeanen landet.

Netz aus Plastik
(Foto: Susanne Gugeler)

Eine Studie hat nun nachgewiesen, dass vor allem ausrangierte Angelschnüre und Netze sowie Latexhandschuhe und Luftballons sich im Vergleich zu anderem Müll als unverhältnismäßig tödlich erwiesen.

Die Überprüfung durch die Wissenschaftsagentur der australischen Regierung, CSIRO, ergab, dass die Aufnahme von Plastik zum Tod von Tieren aus 80 verschiedenen Arten führte.

Unterschiedlicher Müll bedroht unterschiedliche Tiere

Wale, Delfine und Schildkröten waren besonders vom Verzehr von Plastikfolie bedroht, wobei der Tod von Seevögeln eher mit der Aufnahme von Hartplastikstücken und Luftballons verbunden war.

Netze und Leinen aus der Fischereiindustrie führten am ehesten bei Robben und Seelöwen zum Tod.

„Der Tod durch den Verzehr eines dieser Artikel tritt nicht schnell ein und es ist unwahrscheinlich, dass er schmerzlos ist“, sagte die Meeresökologin Dr. Lauren Roman, die die Studie leitete. „Es ist eine ziemlich schreckliche Art zu sterben.“

Das tödlichste Produkt ist Gummi

Im September schätzte eine Studie in der Zeitschrift Science, dass 2016 zwischen 19 und 23 Millionen Tonnen Kunststoff sowohl in Flüsse als auch in Ozeane gelangten.

Das unverhältnismäßig tödlichste Produkt war Gummi, aber die untersuchten Studien konnten nicht zuverlässig feststellen, woher es stammte.

Auch flexibler Kunststoff, der für Plastiktüten und Verpackungen verwendet wird, erwies sich als besonders gefährlich. Dieser Müll war allgegenwärtig.

Roman sagte: „Flexibler Kunststoff kann zerknittern und an mehreren Stellen im Verdauungssystem eines Tieres steckenbleiben.“

Plastikmüll eindeutig als Todesursache identifiziert

In der Studie wurden 1.328 Todesfälle untersucht. Bei über zehn Prozent der Tiere wurde Plastikmüll eindeutig als Todesursache identifiziert. Doch die Forscherin gibt zu bedenken, dass der Großteil der verendeten Tiere nie gefunden würde.

Die Sterblichkeit in der Meeresfauna muss verringert werden

In der Studie heißt es: „Um die Sterblichkeit in der Meeresfauna zu reduzieren, empfehlen wir den politischen Entscheidungsträgern, sich auf die Verringerung von Gegenständen mit hohem Sterblichkeitsrisiko zu konzentrieren. Dazu gehören Plastiktüten, Plastikverpackungen, Plastikfolien, Angelseilen, Netze und Luftballons.“

Wieder mehr Plastikmüll durch Corona-Pandemie

Richard Leck, Leiter der Ozeane beim WWF Australien, gab zu bedenken, dass die weltweite Reduzierung des Einsatzes von Einwegkunststoffen durch die Covid-19-Pandemie verloren gegangen sei.

Er mahnte: „Wir verwenden jetzt wahrscheinlich mehr Kunststoffe als zu Beginn dieses Jahres. Diese Studie zeigt uns, dass wir diesen Schwung zurückbekommen müssen.“

Mehr Plastikteile auf dem Meeresboden als an Wasseroberfläche

Im Oktober schätzten australische Forscher, dass 14 Millionen Tonnen winziger Plastikteile auf dem Meeresboden lagen, was darauf hindeutet, dass sich am Meeresboden etwa 30-mal so viel Plastik befand, als an der Oberfläche schwamm.
(Quelle: theguardian.com)

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