Berichte, Biologen-Blog

Doktortitel bedeutet Verpflichtung


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Benjamin mit Großem Tümmler
(Foto: Dr. rer. nat. Benjamin Schulz)

Biologen-Blog von Benjamin Schulz, Teil 33
1. Februar 2021

Hallo liebe Meeresakrobaten-Fans!

Oh Mann:Frau! Was war das für ein Jahr! Und immer noch hat uns ein Virus fest im Griff. Ich denke, seit der Spanischen Grippe ist dies das erste Mal, dass uns eine Krankheit mal wieder zeigt, wie hart die Natur auch für uns Menschen sein kann. Vor allem trifft es diejenigen besonders hart, die sich in trügerischer Sicherheit wiegen oder die meinen, man müsse nur quer denken, um dem Virus aus dem Weg zu gehen.

Mehr möchte ich dazu jetzt aber auch gar nicht sagen, außer dass ich mit allen mitfühle, die schwer an diesem Virus erkrankten oder Angehörige und Freunde verloren haben.

Auch in meinem persönlichen Umkreis kenne ich nun schon drei Personen, die mindestens einen Elternteil verloren haben. Viele Menschen fluchen nicht umsonst über das zurückliegende Jahr 2020. Wobei eine simple Zahlenfolge natürlich nicht wirklich irgendeinen Einfluss darauf hat, wie sich die Dinge entwickeln.

Doktorarbeit erfolgreich abgeschlossen

Nichtsdestotrotz war 2020 für mich persönlich ein gutes Jahr. Ich habe nämlich meine Doktorarbeit erfolgreich abgeschlossen! Das bedeutet aber nicht, dass ich nun ein Heilmittel gegen Corona entwickeln oder medizinisch fundierte Beratung zu einer Impfung geben kann. Denn ich bin kein Doktor der Medizin, sondern der Naturwissenschaften.

Gegenseitiges Vertrauen beim routinemäßigen Gesundheitscheck
(Foto: Dr. rer. nat. Benjamin Schulz)

Das ist wichtig, denn in der Alltagssprache der Menschen wird Doktor oft nur für den „Arzt“ gebraucht und nicht mit den weniger bekannten Doktortiteln anderer Fachrichtungen verbunden. Ein Dr. rer. nat. (rerum naturalium – die Dinge der Natur) kann dabei fast alles bedeuten, denn die Naturwissenschaften sind ein weites Feld. Tiere, Pflanzen, Umweltschutz, aber genauso auch Ernährung, Pharmazie, Chemie gehören dazu.

Den Titel vor dem Namen findet man deshalb bei großen Naturforschern und Zoodirektoren genauso wie bei Laborexperten.

Wenn man mich fragt, welcher wohl der berühmteste Dr. rer. nat. in Deutschland sei, landet leider kein Biologe auf dem ersten Platz, sondern der mittlerweile verstorbene staatlich geprüfte Lebensmittelchemiker und Institutsleiter Wilhelm Fresenius, dessen Name noch heute auf dem Deckel jedes einzelnen Nutella-Glases zu lesen ist.

Na ja, sei es drum, auch unter den Biologen gibt es viele tolle Vorbilder, die aber nicht alle durchgängig so bekannt sind.

Wir erleben gemeinsam schöne Zeiten.
(Foto: Dr. rer. nat. Benjamin Schulz)

Das Promotionsgelöbnis

Berühmtheit oder Bekanntheit an sich sind auch sicher nicht die Ziele bei einer Doktorarbeit der Naturwissenschaften. Fortschritt und Wissenserwerb dagegen schon. Jede/r Doktorand/in unterzeichnet dafür auch bei Erhalt der Urkunde (der sogenannten Promotion) das Promotionsgelöbnis.

Darin geht es um die korrekte wissenschaftliche Arbeit (also nicht ums Abschreiben, wie Politiker es hin und wieder tun), aber auch darum, dass der Doktortitel für das gesamte Leben eine Verpflichtung bedeutet, auch was korrektes Verhalten angeht.

Und es geht darum, dass der Doktortitel als Abschluss einer jahrelangen Arbeit auch richtungsweisend für den nun folgenden Berufsverlauf sein soll.

Kurzum, man soll sich schon zu Beginn der Doktorarbeit im Klaren darüber sein, was man damit eigentlich erreichen möchte und wie man die Arbeit auch nach Abschluss zum Wohl des Fortschritts der Wissenschaft einsetzen kann.

Hier geht es weiter.

1 Kommentare

  1. Nochmals herzlichen Glückwunsch von meiner Seite. Ich hoffe, dass Du in den Bereichen arbeiten kannst, die Dich glücklich machen und Dir (berufliche) Erfüllung geben.

    geschrieben von Oliver

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